Die Menschen in Thüringen sind häufiger und schwerer krank

Erfurt – Die Menschen in Thüringen sind nach Angaben der Barmer kränker als die Bevölkerung aller anderen Bundesländer. Bei Häufigkeit und Schwere von Krankheiten liege Thüringen um knapp ein Drittel über dem Bundesschnitt, teilte die Kasse heute mit.
So weise der Freistaat etwa die bundesweit höchste Rate an herzkranken Menschen auf. Statistisch gesehen seien von 1.000 Menschen 362 herzkrank. Deutschlandweit seien es 258 von 1.000 Menschen.
Die Kasse bezog sich auf Daten ihrer Versicherten aus dem Jahr 2020, aktuellere Daten liegen nach Angaben eines Sprechers noch nicht vor. Ausgewertet wurden ambulante Behandlungen, Klinikeinweisungen und Arzneimittelverordnungen.
Die Einschätzung der Barmer deckt sich mit der von Ärzten. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) hat wiederholt darauf hingewiesen, dass etwa Hausarztpraxen in Thüringen deutlich mehr Patienten behandeln als Praxen in anderen Bundesländern.
Dies hängt laut KV mit dem höheren Altersdurchschnitt der Bevölkerung zusammen – alte Menschen sind krankheitsanfälliger, die Behandlung ist oft auch aufwendiger.
Die gesündesten Menschen in Thüringen leben nach Angaben der Barmer in Jena und im Eichsfeld. Aber auch in diesen Regionen falle die Krankheitslast höher als im Bundesdurchschnitt, hieß es.
Am stärksten mit Krankheiten zu kämpfen haben die Menschen in den Gera und Suhl sowie im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
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