Vermischtes

Digitalisierung und regulatorische Anforderungen setzen Medizintechnik unter Druck

  • Mittwoch, 27. Mai 2020
/BillionPhotos.com, stock.adobe.com
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Berlin – Die Medizintechnikbranche in Deutschland und in Europa ist im Wandel – die Digitalisierung, verschärfte regulatorische Anforderungen und ein steigender Wettbe­werbs und Kostendruck sind Herausforderungen für die Unternehmen. Das berichtet der Bundes­verband Medizintechnik (BVMed) auf Basis einer neuen Marktstudie „Medizintech­nik 2020“. Sie wurde erstellt von Clairfield International und der Luther Rechtsanwaltsge­sellschaft.

93 Prozent der Medizinprodukteunternehmen in Deutschland beschäftigen demnach we­ni­ger als 250 Mitarbeiter – die Branche ist also hierzulande stark mittelständisch ge­prägt. Die Unternehmen waren bisher sehr erfolgreich auf dem Weltmarkt: Die Export­quote liegt bei rund 65 Prozent.

Die wichtigsten internationalen Trends in der Medizintechnik sind aber laut den Analys­ten mit immensen Herausforderungen für die Unternehmen verbunden. Zum Beispiel unterschieden sich die regulatorischen Anforderungen für Zulassung und Vertrieb von medizintechnischen Produkten im internationalen Vergleich zum Teil stark.

Zudem sei die Digitalisierung zum Teil sehr mitarbeiter- und ressourcenintensiv. Es gehe vor allem um den Einsatz von künstlicher Intelligenz, neue Entwicklungen in der Sensorik und um individualisierte Medizintechnik.

„Mittelständische Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell überprüfen, um auf fortschrei­tenden Preisverfall und zunehmende Digitalisierung vorbereitet zu sein“, lautet die Empfehlung der Studie. Die Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle könne dabei häufig nur durch neue Investoren oder mittels Zusammenschlüssen realisiert werden.

Die Marktchancen seien dann aber gut: „Die Alterung der Weltbevölkerung und das Wachstum der Emerging Markets sind hauptverantwortlich für die nachhaltig steigende Nachfrage an Medizintechnik-Produkten“, berichtet der BVMed.

Dies gilt laut dem Bericht besonders für den asiatischen Raum: „In absehbarer Zukunft wird Asien zum wichtigsten Wachstumsmotor im globalen Medizintechnikmarkt avancieren“, lautet die Einschätzung der Studienautoren.

Asien werde Europa künftig von Platz zwei der wichtigsten MedTech-Märkte verdrängen. „Die Hersteller im Bereich Medizintechnik müssen sich frühzeitig positionieren, um eine Führungsrolle einzunehmen“, so die Empfehlung der Studie.

hil

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