Ehrenamtler wichtig für Kinderhospize

Berlin – Das Ehrenamt muss – vor allem in der Kinderhospizarbeit – gestärkt werden. Dies sei etwa „durch bewusstseinsbildende Maßnahmen oder durch weitere Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ möglich, sagte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, anlässlich des heutigen Tags der Kinderhospizarbeit.
Dusel betonte, die Arbeit in Kinderhospizen und bei den Familien daheim sei eine der anspruchsvollsten Tätigkeiten in der deutschen Gesellschaft. „Besonders denen, die diese Arbeit ehrenamtlich machen, gebührt daher der höchste Respekt. Sie geben Zuwendung und Zeit, die wertvollsten Ressourcen, die ein Mensch hat“, erklärte der Behindertenbeauftragte.
Die Diakonie wirbt zum Tag der Kinderhospozarbeit für eine gute umfassende Betreuung von betroffenen Mädchen und Jungen. Für schwer kranke Kinder und ihre Familien reiche eine gute medizinische und pflegerische Versorgung alleine nicht aus, hieß es. Für die herausfordernde Lebenssituation seien Begegnungen mit ehrenamtlich Engagierten in der Hospizarbeit, die ein Stück Normalität in die von Krankheit bestimmte Lebenswelt der Betroffenen bringen, genauso wichtig wie das Gespräch mit psychosozialen Fachkräften und Seelsorgenden für die Geschwisterkinder, Mütter und Väter.
„In der Kinderhospizarbeit geht es um mehr als Medizin und Pflege. Hier geht es auch vor allem darum, in der verkürzten Lebenszeit Augenblicke der Freude zu schaffen, Kinderwünsche zu erfüllen, und Selbstbestimmung für die betroffenen Familien zu ermöglichen“, erklärte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Den schwerkranken Kindern und ihren Familien müsse es ermöglicht werden, auch die Krankheits- und Sterbezeit als „eine Zeit voller Leben und Freude“ zu erfahren.
Betroffene Familien seien nicht selten über Jahre stark belastet und bräuchten Unterstützung durch Teams, in denen auch psychosoziale Fachkräfte, Seelsorger und geschulte ehrenamtlich Engagierte einen „festen Platz“ hätten. Die Diakonie fordert, den Zugang zu psychosozialen und spirituellen Hilfs- und Beratungsleistungen zu erleichtern. So könnten Familien Erleichterung erfahren.
Die Diakonie setze sich dafür ein, dass eine Finanzierung von psychosozialen Fachkräften flächendeckend gesichert werde. Nach Angaben des Kinderhospizvereins leben aktuell etwa 50.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Erkrankung in Deutschland.
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