Vermischtes

Entscheidungsfindung bei Therapie mit Biosimilars wichtig

  • Donnerstag, 12. Januar 2023
/login2002, stock.adobe.com
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Berlin – Eine ausführliche und verständliche Aufklärung ist bei der Behandlung mit Biosimilars besonders wichtig, also dem Einsatz von Folgeprodukten eines ehemals patentgeschützten Biopharmazeutikums. Darauf weist der Internist und Gastroenterologe Franz Hartmann, Frankfurt, in der neuen Auflage des Handbuches Biosimilars hin.

„Dass Medikamente als Proteine von genetisch manipulierten Eizellen des sibirischen Hamsters produziert werden, dann intravenös oder subkutan den Betroffenen injiziert werden und helfen sollen, ist nicht für jeden Menschen unmittelbar nachvollziehbar“, so Hartmann.

Bei der Aufklärung sei es daher unumgänglich, die Rolle des körpereigenen Abwehrsystems mit seiner Viel­zahl von Entzündungsbotensubstanzen und deren Interaktion mit den biotechnologisch hergestellten Anti­körpern beziehungsweise Fusionsproteinen zumindest prinzipiell zu erläutern.

Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, denen eine Therapie mit Biologika empfohlen werde, haben laut Hartmann oft eine längere Krankengeschichte mit frustranen oder unzureichenden Therapie­ver­suchen hinter sich, litten weiter unter ihrer Krankheit und seien gegenüber neuen Therapien einerseits skep­tisch oder misstrauisch.

Andererseits seien viele in Anbetracht ihres Leidensdruckes auch bereit, unerwünsch­te Arzneimittelwirkungen für eine Verbesserung ihrer Lebensqualität in Kauf zu nehmen.

Um in dieser Situation eine zufriedenstellende Therapieakzeptanz zu erreichen, komme dem vertraulichen Gespräch zwischen Arzt und Patient eine zentrale Rolle zu. „Das Prinzip der partizipativen Entscheidungs­findung („shared decision making“) ist bei der Biologika-Verordnung von großer Bedeutung“, betonte Hart­mann.

Das Handbuch wird von der Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars herausgegeben. Sie ist unter dem Dach des Verbandes Pro Generika die Interessenvertretung der Biosimilarunternehmen in Deutschland.

hil

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