Vermischtes

EU warnt vor Wiederholung von Corona-Situation wie im Frühjahr

  • Donnerstag, 24. September 2020
Stella Kyriakides /picture alliance, Mykola Lazarenko, TASS
Stella Kyriakides /picture alliance, Mykola Lazarenko, TASS

Brüssel – Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten eindringlich zu entschiedenem Handeln gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie aufgerufen. „Dies könnte unsere letzte Chance sein, um eine Wiederholung des letzten Frühjahrs zu verhindern“, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides heute in Brüssel. In einigen Mitgliedstaaten sei die Situation bereits schlimmer als im März.

„Wir sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg der Zahl der in Europa verzeichneten Covid-19-Fälle“, erklärte die Direktorin der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC, Andrea Ammon. Europa verzeichnet mittlerweile über fünf Millionen bestätigte Ansteckungen. Mehrere Länder haben damit begonnen, lokal erneut drastische Einschränkungen zu verhängen.

Leider hätten einige der Mitgliedstaaten zu früh begonnen, die zunächst verhängten Maßnahmen wieder aufzuheben, sagte Gesundheitskommissarin Kyriakides. Die aktuelle Lage zeige „überdeutlich, dass die Krise noch nicht hinter uns liegt“. Auch wenn die Sterblichkeitsraten bislang nicht das Niveau vom Frühjahr erreicht hätten, drohe mancherorts eine Überforderung der Gesundheitssysteme.

In ihrer aktualisierten Risikobewertung warnen die ECDC-Experten zudem, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht immer ausreichend waren, um die Gefahr zu verringern oder zu kontrollieren. Es sei nun von entscheidender Bedeutung, dass die Mitgliedstaaten bei den ersten Anzeichen neuer Ausbrüche alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen.

Im Detail kamen die EU-Experten zu dem Ergebnis, dass Abstandhalten, Hygieneregeln und die Verwendung von Gesichtsmasken allein die Verbreitung des Virus offensichtlich nicht aufhalten können. Die ECDC rief vor diesem Hintergrund zu einer gezielten Stärkung der Gesundheitssysteme auf. Angehörige von Risikogruppen sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen müssten besser geschützt werden.

dpa

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