Fachkräftemangel könnte Kinder- und Jugendmedizin gefährden

Berlin – Das Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit warnt davor, dass der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel die konservative und operative Kinder- und Jugendmedizin in allen Arbeitsbereichen zunehmend gefährden könnte.
„Kinder und Jugendliche, die in Stadt und Land medizinische und pflegerische Unterstützung benötigen, laufen im Zuge drastischer Verknappung von finanziellen und personellen Ressourcen Gefahr, im öffentlichen Diskurs nicht ausreichend Beachtung zu finden“, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses, das die aktuelle Lage analysiert hat.
Besonders in der konservativen und operativen Kinder- und Jugendmedizin zeigten sich eklatante Schwächen; Kliniken müssten Patientinnen und Patienten abweisen, weil es nicht ausreichend Fachkräfte gebe, Praxen müssten schließen, weil kein Nachfolger gefunden werde.
Um die Professionen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, der Assistenzberufe und der fachärztlichen Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Kinder- und Jugendchirurgie zu stabilisieren, schlägt das Bündnis konkrete Maßnahmen vor.
Sie sollen eine flächendeckende und hochwertige medizinische Versorgung kranker Kinder und Jugendlicher sicherstellen und den dazugehörigen politischen Diskurs unterstützen.
Dazu zählen unter anderem der Ausbau der Digitalisierung und die Implementierung von KI-Modellen im ärztlichen Alltag, der Abbau von Bürokratie, die Stärkung der Ausbildung von spezialisierten Pflegekräften, attraktivere Arbeitsbedingungen für Medizinische Fachangestellte und finanzielle Anreize zur fachärztlichen Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollen dem Bündnis zufolge auch der öffentliche Gesundheitssektor gestärkt und sektorenverbindende Weiterbildungs- und Versorgungsstrukturen etabliert werden.
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