Frauen gehen seltener zur Krebsfrüherkennung

Hannover/Hamburg – In den vergangenen Jahren haben immer weniger Frauen die Möglichkeiten zur Krebsfrüherkennung genutzt. Das berichtet die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) nach Auswertungen ihrer Versichertendaten.
Danach ist der Anteil der weiblichen Versicherten, die eine Brust- oder Gebärmutterhalskrebsvorsorge bei einem Gynäkologen wahrgenommen haben, zwischen 2009 und 2019 bundesweit um rund elf Prozent gesunken. Lediglich 43 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen nutzten 2019 das jährliche Vorsorgeangebot.
Auch die Teilnahme an den Impfungen gegen humane Papillomviren (HPV) ist laut der Kasse eher gering: Im Jahr 2019 wurden danach bundesweit nur rund 16 Prozent der über die KKH versicherten Mädchen und rund elf Prozent der Jungen zwischen neun und 17 Jahren gegen HPV geimpft.
Die Rate an Früherkennungsuntersuchungen bei Frauen ist während der Coronapandemie stark zurückgegangen. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) – ebenfalls nach Auswertungen ihrer eigenen Versichertendaten.
Danach nahmen im ersten Halbjahr 2020 rund 26 Prozent der anspruchsberechtigten TK-versicherten Frauen einen Früherkennungstermin wahr, das entspricht etwa einem Fünftel weniger als im ersten Halbjahr 2019 (32 Prozent).
„Wie stark die Nachholeffekte im zweiten Halbjahr 2020 sind, lässt sich noch nicht sagen. Möglicherweise haben Frauen ihren Kontrolltermin bei der Frauenärztin auf die Zeit nach der ersten Pandemiewelle verschoben“, sagte Ulrich Kosel, Experte der TK für Krebsfrüherkennung. Zahlen dazu seien erst im Frühsommer verfügbar.
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