Frühschichten sind nicht nur für Langschläfer ein Problem

Sankt Augustin – Auch für viele Frühaufsteher sind Frühschichten ein Problem. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA).
Danach kommt dauerhafter Schlafmangel bei Beschäftigten in Frühschichten sehr häufig vor, unabhängig davon, ob sie eher zu den Früh- oder Spätaufstehern zählen.
Dass Nachtschichtarbeit meist mit Schlafmangel einhergeht, ist laut dem IFA belegt. Bei Menschen, die in Frühschicht arbeiten, also mit einem Arbeitsbeginn zwischen 6:00 und 7:00 Uhr, sei die Wissenschaft dagegen bislang nicht von einem Schlafdefizit ausgegangen.
Die IFA-Wissenschaftler befragten 374 Beschäftigte zu ihren Schlafgewohnheiten. Angaben über Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten an Arbeitstagen und in freien Zeiten ermöglichten Rückschlüsse auf die Schlafdauer. Die innere biologische Uhr der Beschäftigten, der Chronotyp, wurde dabei ebenfalls berücksichtigt.
Dauerhafter Schlafmangel betrifft demnach auch Menschen, die regelmäßig in Frühschicht arbeiten. „Das Risiko weniger als sieben Stunden Schlaf zu bekommen, steigt bei ihnen um das Vierzehnfache im Vergleich zu Beschäftigten, die später zur Arbeit gehen“, sagte Barbara Hirschwald, Biologin beim IFA.
Vor einer Frühschicht schliefen die Beschäftigten durchschnittlich knapp sechseinhalb Stunden, ohne Schichtarbeit seien es fast 45 Minuten mehr. Späte Chronotpyen schlafen erwartungsgemäß an Frühschichttagen noch weniger als die mittleren und frühen Chronotypen, die sogenannten Lerchen.
Trotzdem gilt laut dem IFA: „Die meisten Beschäftigten in Früharbeit, auch die mittleren und frühen Chronotypen, müssen sehr viel früher aufstehen, als es für sie passend und damit gesund wäre.“
Das Institut weist daraufhin, dass Beschäftige, die regelmäßig zu wenig schlafen, ein erhöhtes Risiko für Arbeits- und Wegeunfälle haben.
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