Vermischtes

Gates-Stiftung kündigt Investition in COVID-19-Medikamente an

  • Mittwoch, 20. Oktober 2021
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Paul Christian Gordon
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Washington – Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und seiner Ex-Frau Melinda hat eine Inves­tition von bis zu 120 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) in die Entwicklung von Corona­medi­kamenten für ärmere Länder angekündigt.

Damit soll insbesondere Ländern mit geringerem Pro-Kopf-Einkommen eine weitere Möglichkeit zum Schutz vor der Pandemie geboten werden, erklärte die Stiftung heute. Die Ankündigung basiere „auf den laufenden Bemühungen der Stiftung, den Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, Behandlungen und Tests zu verbessern“.

Mit dem Geld soll den Angaben zufolge die Produktion von Generika des Coronamedikaments Molnupi­ra­vir angekurbelt werden. Der US-Pharmariese Merck hatte für dieses Medikament in einfach zu verab­reichender Tablettenform Anfang Oktober in den USA eine Notfallzulassung beantragt. Für andere Märk­te hat Merck bereits Generikalizenzen für das Medikament vergeben, insbesondere an Pharmahersteller in Indien.

Molnupiravir halbiert dem Hersteller zufolge das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines töd­lichen Krankheitsverlaufes bei infizierten Patienten, wenn es bereits in den ersten Tagen nach einer Coro­nainfektion verabreicht wird.

Merck hatte angekündigt, bis zum Ende des Jahres genügend Dosen für etwa zehn Millionen Behandlun­gen zu produzieren. Allerdings besteht – ähnlich wie bei den Coronaimpfstoffen – die Gefahr, dass sich reiche Länder den Großteil der Liefermengen vorab sichern könnten und ärmere Länder erneut das Nachsehen haben.

Ziel der Gates-Stiftung sei es daher, andere Hersteller zur Produktion von Generika anzuregen. Einige Konzerne hätten bereits die Möglichkeit einer solche Produktion in Aussicht gestellt, sagte der Vorsitz­ende der Abteilung für globale Gesundheit bei der Stiftung, Trevor Mundel.

„Aber das Problem ist, dass sie das wahrscheinlich nicht tun werden, bis sie sehen, wie groß die Nach­frage ist und wer dafür bezahlen wird. Das wollen wir also beschleunigen“, fügte er hinzu. Die Stiftung plant eigenen Angaben zufolge auch eine Kommunikationskampagne für Coronamedikamente.

afp

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