Gesamteuropäische Antibiotikaproduktion würde Kosten senken

Berlin – Bei der Diskussion um die Herstellung wichtiger Arzneimittel in Deutschland oder Europa schlägt der Verband Pro Generika eine europaweite Perspektive vor: Sie böte Kostenvorteile von bis zu 70 Prozent gegenüber nationalen Alleingängen.
Der Verband greift für seine Argumentation auf Vorschläge der Unternehmensberatung Roland Berger zurück und bezieht sich beispielhaft auf die Antibiotikagruppe der Cephalosporine.
Deutschland benötige von diesen Beta-Laktam-Antibiotika pro Jahr rund 100 Tonnen. Diese würden derzeit hauptsächlich in China hergestellt. Laut einer Roland-Berger-Studie aus dem Jahr 2018 würde es rund 55 Millionen mehr kosten, diese Menge in Deutschland herzustellen.
„Gingen wir das Thema nunmehr aber gesamteuropäisch an und produzierten statt 100 insgesamt 500 Tonnen Cephalosporin in Europa, beliefen sich die Mehrkosten auf 78 Millionen Euro“, berichtet Pro Generika.
Die Mehrkosten für eine Produktion hierzulande gegenüber der chinesischen Lösung würde dadurch um rund 70 Prozent sinken.
„Fest steht: Eine Produktion von Antibiotika in Europa ist teurer als in Asien. Diese Mehrkosten aber lassen sich senken, wenn wir gesamteuropäisch denken und gesamteuropäisch vorgehen“, argumentiert Pro Generika.
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