Glücksspielverhalten der Deutschen unverändert

Berlin – Das Glücksspielverhalten der Deutschen bleibt stabil. Dies berichteten Forschende des Instituts für Sucht- und Drogenforschung (ISD) heute bei der Vorstellung des Glücksspiel-Surveys 2023. Trotz Einführung des Glücksspielstaatsvertrags, der für mehr Spieler- und Jugendschutz sorgen soll, haben sich die Zahlen seit 2021 nicht signifikant verändert.
Im Rahmen des Glücksspiel-Surveys 2023 wurden zwischen August und Oktober 2023 rund 12.000 Interviews mit 16-70-Jährigen geführt. 36,5 Prozent der Befragten hatten im vergangenen Jahr an mindestens einem Glücksspiel teilgenommen, wobei der Anteil männlicher Spieler größer war.
Nach Angaben des ISD ist bei 2,4 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren eine psychische Störung durch Glücksspiele erkennbar. Ein riskantes Spielverhalten ist bei 6,1 Prozent nicht auszuschließen.
Die Studie ergab, dass eine Glücksspielsucht auch von der Spielform abhängt: Riskante Spiele wie Automatenspiele oder Livesportwetten, die eine hohe Ereignisfrequenz und kurze Zeitspannen aufweisen, führen tendenziell eher in die Abhängigkeit.
Ob die im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags eingeführten Maßnahmen den Anteil glücksspielgefährdeter Personen noch beeinflussen werden, bleibt nach Angaben der ISD-Forscher bis zum nächsten Survey im Jahr 2025 abzuwarten. Dann könne man genauere Aussagen treffen.
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