Göttingen startet Massentest in Hochhaus

Göttingen – Nach dem Ausbruch von SARS-CoV-2 in Göttingen in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest will die Stadt heute einen Massentest starten.
Alle Bewohner des hauptbetroffenen Hochhauskomplexes sollen auf Infektionen mit dem Coronavirus untersucht werden, wie Sozialdezernentin Petra Broistedt gestern Abend bei einer Pressekonferenz mitteilte.
In der Anlage hatten mehrere Großfamilien, die aus dem früheren Jugoslawien stammen, am 23. Mai bei Feiern zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan gegen die Hygiene- und Abstandsregeln verstoßen.
Obwohl die Zahl der in dem Zusammenhang Infizierten gestern auf 120 stieg, habe die Stadt vorerst keine neuen Einschränkungen verfügt, sagte Broistedt. Die Verwaltung hatte Anfang dieser Woche die Schließung aller Schulen angeordnet.
Die Zahl der infizierten Kinder lag gestern bei 57. Außerdem muss in den Göttinger Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb für zwei Wochen ruhen.
Die Coronatests in dem Hochhauskomplex sollen bis übermorgen abgeschlossen sein. In der Anlage am Rand der Innenstadt sind rund 600 Menschen gemeldet.
Die Verwaltung geht aber davon aus, dass dort sehr viel mehr Personen leben. Die Stadt will zur Not mit Hilfe der Polizei durchsetzen, dass alle Bewohner zu den Test erscheinen.
Heute sollen zudem knapp 250 Bewohner und Mitarbeiter eines Göttinger Altenheims auf das Coronavirus getestet werden. Dort war vorgestern bei einem Mitarbeiter eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden.
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