SARS-CoV-2: Niedersachsen will bestimmte Gruppen auch ohne Verdacht testen

Hannover – In Niedersachsen können sich Pflegekräfte und Kitabeschäftigte in Regionen mit vielen Neuinfektionen von SARS-CoV-2 künftig auch ohne Verdacht auf eine Infektion testen lassen. Das gab Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) heute bekannt.
Angeboten werden die präventiven Tests allen Beschäftigten von Alten- und Pflegeheimen, Pflegediensten, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Kindertagesstätten in Regionen, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 35 Fälle pro 100.000 Einwohner gab.
Da derzeit keine Region diesen Wert überschreite, könnten die Tests kommende Woche aber auch in dem Landkreis oder der kreisfreien Stadt mit dem dann höchsten Wert beginnen. Heute lag der Landkreis Göttingen mit einer Inzidenz von 28 Neuinfektionen am höchsten. Die Kosten sollen auf Grundlage einer geplanten Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums die Krankenkassen übernehmen.
Neben den Tests auf eine akute Infektion will das Land Niedersachsen zudem allen Beschäftigten von Einrichtungen, in denen es bestätigte Fälle gab, Antikörpertests anbieten. Damit sei Niedersachsen „bundesweit in einer absoluten Vorreiterrolle“, sagte Reimann.
Die Antikörpertests zeigen an , ob bereits eine Infektion vorlag, und Erkenntnisse über eine mögliche Immunität liefern. Das bedeute aber nicht, dass Schutzmaßnahmen reduziert werden könnten. Ein Test kostet nach Angaben des Präsidenten des Landesgesundheitsamts, Matthias Pulz, derzeit 60 Euro, ein Antikörpertest 12,50 Euro.
Reimann bezeichnete die Ergänzungen der Teststrategie als „zusätzliches Sicherungsnetz“ zur Eindämmung des Virus. Das Angebot, sich testen zu lassen, gelte für Pfleger und Betreuer, weil diese aufgrund ihrer Tätigkeit die Mindestabstände nicht einhalten könnten.
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