Herztransplantationen trotz Pandemie weiter stabil

Berlin – Trotz Coronapandemie ist die Zahl der Spenderherzen im laufenden Jahr relativ stabil geblieben. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) hingewiesen. So wurden laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) von Januar bis November 2020 bundesweit 278 Herzen postmortal gespendet.
Der DSO zufolge lagen die Spenderzahlen im Januar und Februar noch um fast 30 Prozent höher als im Vergleichszeitraum 2019. Bis Ende September reduzierte sich dieser Zuwachs jedoch auf 1,7 Prozent bis Ende September.
„Nach dem Negativrekordjahr 2017 mit nur 257 transplantierten Herzen konnte im Jahr 2019 ein Anstieg auf 333 Herztransplantationen verzeichnet werden. Nach jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass trotz der aktuellen Umstände kein gravierender Rückgang für 2020 zu erwarten ist“, unterstrich DGTHG-Präsident Jan Gummert.
Herztransplantierte Menschen gehören insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Medikamente gegen die Organabstoßung zur Hochrisikogruppe. Bis Juni haben sich nach einer Datenerhebung in allen herzchirurgischen Zentren 21 herztransplantierte Menschen mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert. 38 Prozent der Betroffenen mussten beatmet werden, 33 Prozent von diesen sind verstorben.
„Durch die komplexe Herzerkrankung sind Patienten mit Spenderherz sehr gefährdet und müssen besonders geschützt werden“, betont Gummert.
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