Hotspot in Bernau: Dutzende Patienten mit SARS-CoV-2 infiziert

Bernau – In der Bernauer Brandenburgklinik (Landkreis Barnim) häufen sich Infektionen mit SARS-CoV-2. Inzwischen sind 72 Patienten und 60 Mitarbeiter infiziert, wie der Landkreis am vergangenen Freitagabend mitteilte. Sechs der Mitarbeiter gelten demnach bereits als genesen, elf der Patienten starben.
Den Angaben nach litten sie alle an schweren, teilweise unheilbaren Vorerkrankungen. Zuvor hatte rbb24 berichtet. Auch in einer Unterkunft für Geflüchtete in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) sind Dutzende Infektionen aufgetreten. Die Bewohner sollen nun getrennt voneinander untergebracht werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
Laut Landesregierung gilt die Brandenburgklinik als einer der Schwerpunkte mit SARS-CoV-2 im Land. In den betroffenen Häusern der Einrichtung werden laut Landkreis seit rund einer Woche keine neuen Patienten aufgenommen.
Der Ausbruch begann demnach am 4. April in der Neurologieabteilung. Sechs Patienten wurden positiv getestet, andere zeigten bereits Symptome. Daraufhin wurden alle Patienten und das Personal getestet – rund 800 Menschen. „Bei einer Inkubationszeit von 14 Tagen war nicht auszuschließen, dass in diesem Zeitraum weitere Patienten und Personal symptomatisch und oder positiv getestet wurden, weil sie bereits inkubiert waren“, hieß es.
Durch Isolation, strikte Hygiene und Personaltrennung soll die Verbreitung des Virus eingedämmt werden. Außerdem wird bei Verdachtsfällen laut Landkreis sofort getestet. Die Maßnahmen werden demnach vom Gesundheitsamt überwacht. Im geschlossenen Bereich der Klinik seien seither keine neuen Infektionen hinzugekommen.
Der Ausbruchsgrund kann nach Angaben des Landkreises nicht genau bestimmt werden. Demnach wurden im März viele Patienten aus anderen Krankenhäusern in die Klinik verlegt, die sich auf die Coronapandemie vorbereiteten. Bis Mitte März seien noch Besucher in der Klinik gewesen und Ende März wegen der geschlossenen Parks im Land ungewöhnlich viele Besucher auf dem Klinikgelände. Dort sei es auch zu Kontakten mit Patienten gekommen.
In der Geflüchtetenunterkunft in Hennigsdorf gab es nach Angaben des Kreises Oberhavel am Freitagabend 68 bestätigte Coronainfektionen. Auf weitere Testergebnisse werde noch gewartet. Da die Unterkunft derzeit nicht voll belegt sei, könnten die Abstands- und Hygieneregeln nach Vorgaben des Robert-Koch-Instituts eingehalten werden.
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