Brandenburg und Berlin wollen zeitgleiche Krankenhausplanung

Potsdam – Berlin und Brandenburg wollen im kommenden Jahr zeitgleich ihre jeweiligen Krankenhauspläne auf Grundlage gemeinsamer Versorgungsziele und Planungsgrundsätze beschließen. Beide Landeskabinette befassten sich laut Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) heute mit einem abgestimmten Grundlagenpapier zur gemeinsamen Krankenhausplanung Berlin-Brandenburg. Ziel sei es, die Versorgung der Patienten in der Region „flächendeckend, versorgungsnah und in guter Qualität“ sicherzustellen, sagte Karawanskij (Linke) heute nach der Kabinettssitzung.
Vorgesehen ist, die Planungen in Berlin und Brandenburg, die bislang in unterschiedlichen Intervallen liefen, aufeinander abzustimmen und ab 2021 zeitgleich zu beschließen. Karawanskij betonte den Willen der Landesregierung, alle Krankenhausstandorte in Brandenburg zu erhalten. „Aber wir müssen ihre Zukunftsfähigkeit und die Qualität der Behandlung sichern.“
Das 20-seitige Grundlagenpapier enthält Maßgaben und Zielsetzungen, mit denen sich die Beteiligten der Krankenhausplanung in den beiden Ländern in ihrem jeweiligen Planaufstellungsverfahren befassen. Jede Qualitätsnorm in den jeweiligen Krankenhausplänen solle in den nun beginnenden Arbeitsgruppen daraufhin überprüft werden, ob sie in beiden Ländern sinnvoll ist oder jeweils weiterentwickelt werden müssten, hieß es. Beide Länder wollen zudem ihre jeweiligen Krankenhausgesetze an.
Zu den verbindlichen Vereinbarungen zählt ein abgestimmtes Angebot an hochspezialisierten Leistungen in der Gesundheitsregion. So sollen für die gesamte Gesundheitsregion Organtransplantationen (Herz, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse und Niere) von der Charité und vom Deutschen Herzzentrum Berlin übernommen werden.
Die herzchirurgische Versorgung soll im Deutschen Herzzentrum Berlin, der Charité, dem Brandenburgischen Herzzentrum Bernau und dem Sana-Herzzentrum Cottbus stattfinden. Stationäre Rehabilitationseinrichtungen werden im Land Brandenburg grundsätzlich für die gesamte Region vorgehalten.
Berlin und Brandenburg sind bereits im Gesundheitswesen verzahnt. Nach den jüngsten Zahlen wurden 2016 rund 108.000 Brandenburger in Berliner Krankenhäusern behandelt, umgekehrt waren es 21.000 Berliner in Brandenburg.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: