Vermischtes

HPV-Impfquote weiterhin deutlich unter EU-Zielmarke

  • Mittwoch, 27. November 2024
Bundesweite Quote der Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) unter gesetzlich versicherten 9-14-Jährigen der Geburtsjahrgänge 2003-2009 (differenziert nach Impfstatus und Geschlecht) /Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)
Bundesweite Quote der Impfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) unter gesetzlich versicherten 9-14-Jährigen der Geburtsjahrgänge 2003-2009 (differenziert nach Impfstatus und Geschlecht) /Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)

Berlin – Knapp 50 Prozent der Mädchen und gut 30 Prozent der Jungen im Kinder- und Jugendalter bis 14 Jahren sind vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Dies zeigen aktuelle Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Zwischen den Bundesländern variiert die vollständige HPV-Impfquote der im Jahr 2009 geborenen 14-jährigen Mädchen demnach sehr stark: Sie liegt zwischen 67,6 Prozent in Sachsen-Anhalt und 36,6 Prozent in Baden-Württemberg. Bei den Jungen liegen die entsprechenden Werte bei 49,5 beziehungsweise 20 Prozent. Im Saalekreis, der Börde und im Jerichower Land sind mit 73,3 bis 72,7 Prozent die höchsten und in den Kreisen Mühldorf am Inn, Schwäbisch-Hall und Tuttlingen mit 24,4 bis 26 Prozent die niedrigsten vollständigen Impfquoten dieser Personengruppe zu beobachten.

„Nach wie vor gehören Humane Papillomviren zu den Erregern, die in der breiten Bevölkerung eher unbekannt sind. Leider sind daher noch immer viel zu wenige Mädchen und Jungen gegen dieses Virus geimpft. Und dies, obwohl die HPV-Impfung einen wichtigen Schutz vor späteren Krebserkrankungen nach entsprechenden Infektionen bietet“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Der Europäische Plan zur Krebsbekämpfung gebe eigentlich das Ziel vor, bis 2030 bei den Mädchen eine HPV-Impfquote von 90 Prozent zu erreichen und deutlich mehr Jungen zu impfen. Mit lediglich 50 Prozent liege Deutschland hier deutlich unter der Zielmarke. „Die von uns aktuell analysierten Daten zeigen zudem, dass die Impfquoten in den letzten beiden Jahren nach Corona bei den Mädchen nicht weiter zugenommen haben.“

Auch andere Impfquoten seien nach der COVID-19-Pandemie rückläufig, so von Stillfried weiter. „So lag etwa die Influenza-Impfquote bei Personen ab 60 Jahren in den Jahren 2020 und 2021 erstmals bei über 40 Prozent. In den postpandemischen Jahren 2022 und 2023 sank diese Quote jedoch wieder deutlich auf knapp 36 Prozent ab. Von dem Ziel einer Impfquote von 75 Prozent ist Deutschland leider auch hier weit entfernt.“

Einer allgemein zu beobachtenden Impfmüdigkeit nach Corona würden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte durch eine verstärkte medizinische Aufklärungsarbeit begegnen.

aha

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