Vermischtes

Huawei lässt Corona-Warn-Apps auch ohne Google-Dienste laufen

  • Mittwoch, 10. Juni 2020
/Steven, stock.adobe.com
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Berlin – Der chinesische Technik-Konzern Huawei will die geplanten staatlichen Corona-Warn-Apps auch ohne die eigentlich erforderlichen Google-Dienste auf seinen neuesten Android-Smartphones anbieten. Dazu kündigte der Smartphonehersteller gestern die Bereitstellung einer eigenen Programmschnittstelle an.

Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass die für kommende Woche erwartete Anwendung des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf Android-Geräten ohne Google Play Ser­vices nicht laufen kann.

Als Folge des Handelsstreits zwischen den USA und China darf Google diese Dienste Huawei für die neusten Smartphone-Modelle nicht anbieten und setzt stattdessen auf eine Open-Source-Variante von Android ohne Google-Komponenten. Davon betroffen sind die Modelle Huawei Mate 30, Huawei P40 und Honor 30.

Um wichtige Funktionen auf den neuesten Smartphones ohne Google Play Services anzu­bieten, hat Huawei nun ein eigenes Set von technischen Services entwickelt (HMS Core).

In dem Blogeintrag heißt es nun, in einer Aktualisierung der Version 4.1.0.301 von HMS Core habe man neue Programmschnittstellen hinzugefügt, „um grundlegende Fähig­keiten zur Minimierung der Verbreitung von COVID-19 bereitzustellen“.

Die Tracing-Apps wie die Corona-Warn-App des RKI sollen helfen, Infek­tions­ketten leich­ter zu erkennen und nachzuverfolgen. Wird ein Nutzer positiv getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen andere Anwender informiert werden, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.

Über die Programmschnittstellen (APIs) stellen Google und Apple – und nun auch Hua­wei – technische Methoden zur Verfügung, wie die Apps mit Hilfe des Bluetooth-Funks feststellen, ob sich eine andere Person in der Nähe aufgehalten hat.

Gleichzeitig sollen die APIs dabei helfen, den Stromverbrauch der Corona-Warn-App in akzeptablen Grenzen zu halten. Beim Datenschutz orientiert sich Huawei an dem Konzept von Google und Apple, das von Datenschutzbeauftragten gelobt wurde.

dpa

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