Impfung gegen Influenza, COVID-19 und Pneumokokken gleichzeitig möglich

Berlin – Erwachsene können gleichzeitig gegen Pneumokokken, COVID-19 und Influenza geimpft werden, wenn entsprechende Indikationen bestehen. Das geht aus einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) hervor, die gestern im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht wurde.
Da ein neuer Pneumokokkenimpfstoff – 20-valenter Pneumokokkenkonjugatimpfstoff (PCV20) – zur Verfügung steht, hat die STIKO ihre Empfehlungen zur Pneumokokkenimpfung aktualisiert. Diesen bewertet sie gegenüber den bisher empfohlenen Vakzinen – 23-valenter Polysaccharidimpfstoff (PPSV23) und 13-valenter Pneumokokkenkonjugatimpfstoff (PCV13) – als überlegen.
Empfohlen wird die Pneumokokkenimpfung ab 60-Jährigen, Erwachsenen mit einer beruflichen Indikation, wie Schweißen und Trennen von Metallen, sowie Erwachsenen mit Risikofaktoren. Zu diesen zählen beispielsweise Immundefekte, chronische Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems oder der Atemwege.
Ist bei diesen Personen bereits eine Impfung mit PPSV23 erfolgt, sollen sie der STIKO-Empfehlung zufolge frühestens sechs Jahre nach der PPSV23-Impfung mit PCV20 geimpft werden. Das gilt auch für diejenigen, die im Vorfeld eine sequenzielle Impfung (PCV13 + PPSV23) erhalten haben. Besteht eine ausgeprägte Immundefizienz, kann bereits ein Jahr nach der PPSV23-Impfung eine Impfung mit PCV20 erfolgen.
Zu den Zielen der Pneumokokkenimpfung gehöre unter anderem das Verhindern schwerer Verläufe, von Krankenhauseinweisungen, Folgeschäden und Tod, so die STIKO. „Außerdem schützt die Impfung der Indikationsgruppen auch andere Bevölkerungsgruppen, indem die Verbreitung des Erregers in der Bevölkerung reduziert wird.“
Bislang bewertet das Gremium die Impfquoten in den genannten Gruppen in Deutschland als zu gering.
Der Impfstoff PCV20 ist den Angaben zufolge seit Anfang 2022 in Deutschland für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Die STIKO wertete nach eigenen Angaben die verfügbaren Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit aus und bezog Ergebnisse einer Modellierung in die Analyse ein.
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