Impfungen kommen weiterhin nur langsam voran

Berlin – Obwohl noch immer deutlich weniger Menschen in Deutschland gegen COVID-19 geimpft sind als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) es sich vorgenommen hatte, verlaufen die Impfungen weiter schleppend. Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI/Stand heute 10.16 Uhr) zufolge wurden gestern 334.000 Menschen gegen das Virus geimpft, davon erhielten fast drei Viertel eine Auffrischungsimpfung.
Vor einer Woche war bundesweit noch fast die Marke von 500.000 Impfungen pro Tag geknackt worden. Vorgestern hatten die Behörden 266.000 Impfungen gemeldet – der Rekord war am 15. Dezember 2021 mit 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.
Insgesamt haben 75,9 Prozent der Menschen (63,1 Millionen) eine Erstimpfung erhalten. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war am vergangenen Montag verfehlt worden. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote bereits bis zum 7. Januar erreichen.
Den Grundschutz, für den meist zwei Spritzen benötigt werden, haben 74,2 Prozent (61,7 Millionen) der Gesamtbevölkerung erhalten. Mit einer zusätzlichen Auffrischungsdosis sind insgesamt 44,6 Millionen Menschen (53,6 Prozent) in Deutschland geimpft.
Aktuell sind noch immer 20,1 Millionen Menschen in Deutschland ungeimpft. Das sind 24,1 Prozent der Bevölkerung. Darunter sind auch vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bisher noch kein zugelassener Impfstoff existiert.
Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als in den Daten sichtbar.
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