Jeder zweite Deutsche von Allergien betroffen

Berlin – Allergien gehören zu den am weitest verbreitetsten Volkskrankheiten – mehr als jede dritte Person in Deutschland hat eine entsprechende ärztliche Diagnose erhalten. Weitere 14 Prozent glauben, ebenfalls eine Allergie zu haben, allerdings ohne, dass dies ärztlich diagnostiziert worden wäre.
Das geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen im Auftrag des AOK-Bundesverbandes hervor. Forsa befragte online 2.002 zufällig ausgewählte Personen ab 14 Jahren in Deutschland.
50 Prozent der Menschen gaben somit an, von einer Allergie betroffen zu sein – am häufigsten von einer Pollenallergie (59 Prozent der ärztlich bestätigten Allergiker) und einer Hausstaub- beziehungsweise Milbenallergie (34 Prozent).
70 Prozent der diagnostizierten Allergiker fühlen sich laut der Forsa-Umfrage im Alltag eingeschränkt. Davon 62 Prozent bei Aktivitäten im Freien, 43 Prozent bei ihren Hobbies und 42 Prozent beim Schlafen.
59 Prozent der Pollenallergiker fürchten laut der Umfrage, dass sich die Allergiezeit künftig durch den Klimawandel noch weiter verstärken wird und 31 Prozent fürchten das Aufkommen neuer Pollenarten, die zusätzliche Allergien oder Symptome verursachen könnten. Ebenfalls 31 Prozent gaben an, dass sie eine Verstärkung der Allergiesymptomatik durch eine mögliche Verschlechterung der Luftqualität befürchten.
Allerdings gab ein Viertel der diagnostizierten Allergiker an, weder in ärztlicher Behandlung zu sein, noch zu planen, sich in Behandlung zu begeben. „Es ist wichtig, Allergiesymptome einmal ärztlich abklären zu lassen, denn unbehandelt können Allergien sich verschlimmern und eventuell ein sogenannter Etagenwechsel entstehen – aus der allergischen Rhinitis entwickelt sich eine Asthmaerkrankung“, kommentierte die Ärztin beim AOK-Bundesverband Eike Eymers die Umfrageergebnisse.
Sie wies daraufhin, dass es effektive Möglichkeiten gebe, die Allergiesymptome in den Griff zu bekommen, zum Teil über Medikamente wie Antihistaminika, durch eine Desensibilisierung oder durch Verhaltensänderungen.
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