Vermischtes

KI-Lösungen an Kliniken strukturiert einbinden

  • Mittwoch, 26. Juni 2024
/Chinnapong, stock.adobe.com
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Berlin – Die nachhaltige und nutzenstiftende Umsetzung und Implementierung von KI-Lösungen an Kranken­häusern erfordert gute Vorüberlegungen und hohes Expertenwissen. Dies machte Mina Baumgarten, Leitung Ressort Geschäftsprozesse und Versorgungsinnovation bei Vivantes, im Rahmen eines vom Handelsblatt orga­nisierten Expertengesprächs deutlich.

Bei Vivantes, einem kommunalen Krankenhausbetreiber in Berlin, sei man sehr motiviert, Künstliche Intelli­genz (KI) in der Fläche zu nutzen, so Baumgarten. Dies betreffe insbesondere eine umfassende Optimierung von Prozessabläufen. Da es bislang noch wenig Evidenz aus dem realen Versorgungsalltag zur Nutzung von KI-gestützen Anwendungen gebe, pilotiere man als potenziell sinnvoll identifizierte Anwendungen im Klinik­alltag an einem einzelnen Standort.

Fällt die Validierung positiv aus, erfolge der konzernweite Roll-out – inklusive Schulungen und Unterstüt­zungs­materialien für Mitarbeiter und wo nötig für Patientinnen und Patienten. Mit diesem mehrstufigen Ver­fahren wurden laut Baumgarten bereits Lösungen zur KI-gestützten Diagnostik in der Radiologie und der Urologie sowie Risikowarnsysteme für das Auftreten kritischer Erkrankungen wie beispielsweise Sepsis oder akutem Nierenversagen in den Vivantes-Kliniken ausgerollt.

Auch Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universi­tätsklinikum Bonn, konnte von einigen bereits im Versorgungsalltag integrierten KI-Anwendungen berichten. Der Schwerpunkt liegt auch in Bonn bislang auf der Bildgebung. Perspektivisch wolle man aber auch die Pflege mit KI und Digitalisierung entlasten – etwa mit Hilfe von Monitoringtools bezüglich des Ess- und Trinkverhaltens von Patienten.

Antreiber sei der sogenannte Innovative Secure Medical Campus (ISMC) des Universitätsklinikums, welcher vom Land Nordrhein-Westfalen mit einer Fördersumme von bis zu 17,5 Millionen Euro unterstützt wird. Atten­berger betonte, der mit dem steigenden Digitalisierungsgrad zunehmenden Gefährdung der IT-Infrastruktur begegne man im „Reallabor“ ISMC durch ein ebenfalls zunehmendes Engagement im Bereich der Cyberse­curity.

Neben dieser Herausforderung und den als lösbar skizzierten Schwierigkeiten die Finanzierung und die benötigten Fachkräfte betreffend verwiesen sowohl Attenberger als auch Baumgarten auf den Aspekt der Digitalkompetenz. Die Stärkung der entsprechenden Fähigkeiten und Kompetenzen in der Bevölkerung – und damit von Patienten – stelle eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar.

aha

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