Kläranlagen: Forschung zu resistenten Keimen in Hessen beendet

Wiesbaden/Langen – Das Land Hessen hat Forschungen zur Aufrüstung von Kläranlagen gegen antibiotikaresistente Keime beendet. Laut einem ersten Fazit könnten verschiedene Adsorptions-, Oxidations- und Filtrationsverfahren alleine oder in Kombination die Keimbelastung reduzieren, sagte gestern ein Sprecher des Umweltministeriums in Wiesbaden.
Bislang fehlten aber konkrete Anforderungen bezüglich multiresistenten Keimen, an denen sich die Betreiber von Kläranlagen orientieren könnten. Der Bund müsse diese formulieren. Das Land ließ im südhessischen Langen eine sogenannte vierte Reinigungsstufe für Kläranlagen testen. Das Forschungsprojekt sei im Juni 2019 beendet worden. Der Abschlussbericht werde aber erst im ersten Quartal 2020 vorliegen.
Wie der Hessische Rundfunk gestern berichtete, wurden in fünf Flüssen in Hessen Keime nachgewiesen, die gegen mehrere Antibiotikawirkstoffklassen resistent seien. Gefunden worden seien sie bei einer vom HR in Auftrag gegeben Untersuchung im Main, der Alten Wehre in Eschwege, in Fulda, Lahn und Gersprenz. Insgesamt waren dabei Ende Mai elf Proben genommen und begutachtet worden.
Laut dem Umweltbundesamt besteht durch antibiotikaresistente Bakterien kein erhöhtes Infektionsrisiko beim Baden. Die Keime führten nicht häufiger zu Infektionen. Kommt es jedoch zur Infektion, sei diese oft schwieriger zu therapieren.
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