Konzertexperiment mit Sänger Tim Bendzko verfehlt Teilnehmerziel

Leipzig/Halle – Für eine Studie zu Großveranstaltungen in Coronazeiten haben sich weniger Teilnehmer angemeldet als von den Organisatoren erhofft. Bis zum Ende der bereits verlängerten Anmeldefrist registrierten sich 2.210 Menschen zwischen 18 und 50 Jahren, wie die Universitätsklinik Halle, die das Projekt mit verantwortet, mitteilt.
Eigentlich wollten die Forschenden für ihr Experiment am kommenden Samstag, bei dem der Popsänger Tim Bendzko in der Leipziger Arena ein Konzert geben wird, 4.200 Teilnehmer gewinnen. Nachdem sich weniger als halb so viele Probanden gemeldet hatten, verlängerten die Organisatoren die Anmeldefrist um eine Woche. Dadurch kamen mehr als 300 weitere Anmeldungen dazu.
Die Forscher sind dennoch zufrieden. „Das ist eine Größenordnung, mit der wir gute Ergebnisse erwarten können“, sagte Studienleiter Stefan Moritz. „Wir müssen kleine Abstriche machen, aber das ist verschmerzbar.“
Die Studie trägt den Namen „Restart-19“ und ist ein gemeinsames Projekt der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ziel der Forscher ist, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen in Hallen berechnet werden kann.
Die Auswertung soll im Oktober vorliegen. Alle Teilnehmer müssen für Samstag einen negativen Coronatest vorweisen und während des Versuchs FFP2-Masken tragen. Entsprechende Test-Kits für einen Coronatest zuhause würden in den nächsten Tagen verschickt und müssten vor der Veranstaltung zurückgesendet werden, hieß es.
Die Organisatoren rechnen nicht damit, dass dieses Prozedere viele gewonnene Teilnehmer noch abschreckt. Es gebe schriftliche Anleitungen und auch ein Video, das erkläre, wie der Test funktioniere, sagte die Sprecherin der Uniklinik Halle Christina Becker.
Derzeit sind Großveranstaltungen untersagt, weil Infektionsherde befürchtet werden. Neben Kultur- und Konzertveranstaltungen betrifft das auch viele Profisportvereine, die monatelang gar nicht oder vor leeren Rängen spielten. Das Konzertexperiment wird daher auch vom Leipziger Handball-Bundesligisten SC DHfK unterstützt.
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