Vermischtes

Krankenhaus in Neuruppin kündigt Entlassungen an

  • Montag, 9. Dezember 2024
Haupteingang des Klinikums Ruppin-Brandenburg/picture alliance, Carsten Koall
Haupteingang des Klinikums Ruppin-Brandenburg/picture alliance, Carsten Koall

Neuruppin – Angesichts der Finanzkrise stehen am Klinikum in Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs harte Einschnitte bevor. Das Klinikunternehmen kündigt Entlassungen an, eine Fachabteilung soll zum Jahresende geschlossen werden.

Morgen soll es ein Krisentreffen mit dem Landrat des Kreises Ostprignitz-Neuruppin und unter anderem dem Marburger Bund als Ärztevertretung geben. Das teilte eine Sprecherin des Krankenhauses auf Anfrage mit und bestätigte einen Bericht der Märkischen Oderzeitung.

Das Klinikum in Neuruppin ist finanziell angeschlagen und macht Millionendefizite. Träger ist der Landkreis. Aber auch andere Krankenhäuser in Brandenburg stecken in Finanznöten.

Krankenhaussprecherin Manuela Lenz sagte auf Anfrage: „Ja, es werden 100 Beschäftigte entlassen.“ Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) werde zum Jahresende geschlossen.

Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und die Klinik für Neurochirurgie werden nach einem Kreistagsbeschluss vom Februar zu einer sogenannten Kopfklinik verbunden, wie es weiter hieß. Dies sei Bedingung dafür gewesen, dass der Landkreis außerplanmäßig drei Millionen Euro bereitgestellt habe, so die Sprecherin.

Der Geschäftsführer des Marburger Bundes Berlin-Brandenburg, Stefan Pohlmann, kritisierte eine Sanierung „auf Kosten der Beschäftigten“. Er sagte, einerseits wolle das Klinikum die Zahl der Patienten und das Leistungs­spek­trum steigern, andererseits sollten bis zu 100 Beschäftigte entlassen werden. „Wie mehr Leistung mit weniger Personal erreicht werden soll, erschließt sich mir jedenfalls nicht.“

Die Neuruppiner Pro Klinik Holding GmbH – ein Unternehmensverbund – hat nach eigenen Angaben rund 2.700 Beschäftigte. Bereits 2023 hatte es geheißen, dass Schluss sein soll für zwei Fachabteilungen – die Kliniken für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und für Hals-Nasen-Ohrenerkran­kungen. Dann wurde ein Rettungsplan mit dem Landkreis als Träger vereinbart und die Schließung für 2024 verhindert.

dpa

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