Langzeitpflege: Modellprojekt zu Springerkonzepten

München – In Bayern wird ab sofort ein Modellprojekt für Springerkonzepte in der Langzeitpflege erprobt. Wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München mitteilte, sollen damit bessere Arbeitsbedingungen für Fachkräfte geschaffen werden, um sie in diesem Beruf zu halten.
Den Antrag hatte die Freie Wohlfahrtspflege Bayern gestellt, Projektpartner ist der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. Der Freistaat fördert das Projekt nach eigenen Angaben mit bis zu 7,5 Millionen Euro.
Springerkonzepte haben das Ziel, ausgefallene oder abwesende Mitarbeiter durch Pflegekräfte zu ersetzen, die betriebsübergreifend in Springerpools bereitstehen. So sollen Personalengpässe planbar und kontinuierlich kompensiert werden, damit für Ersatz gesorgt ist.
„Fehlende Planbarkeit sowie schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Hauptgründe dafür, warum Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben“, erinnerte der Minister. Diese Abwanderung gelte es zu stoppen.
Springerkonzepte seien dabei ein wichtiger Baustein, um für die Beschäftigen verlässliche Arbeitszeiten zu schaffen und damit für mehr Gesundheit und Zufriedenheit beim Pflegepersonal zu sorgen. Sie trügen außerdem dazu bei, den Einsatz von Leiharbeit einzudämmen, vorhandenes Personal zu halten und neues zu gewinnen, zeigte sich Holetschek überzeugt.
Das Ministerium fördert der Mitteilung zufolge Springerkonzepte bei insgesamt 30 Langzeitpflegeeinrichtungen. Dazu zählen zehn im ambulanten Bereich, 20 in Pflegeheimen.
Das Projekt werde wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ziel sei es aufzuzeigen, welche finanziellen Auswirkungen die Etablierung von Springerkonzepten im Regelbetrieb hätten und wie deren Finanzierung über Pflegesatzverhandlungen gelingen könne.
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