Vermischtes

Logopäde gesteht sexuellen Missbrauch behinderter Jungen

  • Freitag, 6. März 2020

Würzburg – Ein wegen schweren sexuellen Missbrauchs behinderter Jungen in Würzburg angeklagter Mann hat die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft umfangreich eingeräumt. „Er hat unter Tränen gesagt, dass er versteht, wie viel Vertrauen er missbraucht hat“, sagte ein Gerichtssprecher gestern im Landgericht Würzburg (Az. 510 Js 541/19 jug).

Die Aussage des 38-Jährigen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – zum Schutz der mutmaßlichen Opfer und des Angeklagten. Der Logopäde soll von 2008 an bis zu seiner Festnahme im März 2019 sieben Jungen in seinen Praxen und bei Therapiestunden in zwei Kindergärten sexuell missbraucht haben, in 66 Fällen davon schwer.

Vor der Großen Jugendkammer war zuvor bereits die Anklage ohne Öffentlichkeit verle­sen worden; dies dauerte etwa eindreiviertel Stunden. Der Vorsitzende Richter Michael Schaller begründete dies mit dem Schutz der minderjährigen Opfer. Die Jungen sind mittlerweile zwischen 7 und 13 Jahre alt.

Die betroffenen Kinder sind körperlich und/oder geistig behindert, können gar nicht oder nur wenig sprechen. Manche von ihnen waren laut Staatsanwaltschaft erst zwei Jahre alt, als sich der Angeklagte an ihnen vergriff.

Nach Darstellung der Ermittler fotografierte und filmte der Mann die Übergriffe und stellte sie in einschlägige Foren im Darknet. Für die Verhandlung sind elf Prozesstage bis Ende April anberaumt.

dpa

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