Mangelnde Arbeitsorganisation stresst Pflegekräfte

Hamburg – Pflegekräfte stehen unter erheblichem Druck. Das ist das Ergebnis einer Studie des Neuropsychiatrischen Zentrums Hamburg. Demnach macht den Pflegekräften neben der hohen emotionalen Belastung vor allem die unzureichende Arbeitsorganisation zu schaffen.
So bemängeln 70 Prozent der Pflegekräfte, dass es keine Regeln zur Überbrückung krankheitsbedingter Ausfälle gibt, nur jede dritte Pflegekraft kann geplante Arbeitspausen in ausreichendem Umfang wahrnehmen.
Zudem können der Studie zufolge Pflegekräfte vor allem im Krankenhaus, in der Palliativpflege und im Pflegeheim den Arbeitsaufwand nur schwer stemmen. Rund zwei von drei Befragten kritisieren in diesen Bereichen den unzureichenden Personalschlüssel.
Und auch die Feedbackkultur lässt vielerorts offenbar zu wünschen übrig. Gerade einmal jeder zweite (51 Prozent) der Befragten erhält ein angemessenes und persönliches Feedback von ihrer Führungskraft, mehr als ein Drittel (36%) beklagen Mobbing und Unstimmigkeiten innerhalb des Teams.
Die Studie „Psychische Belastung in der Pflege“ hat den Belastungsgrad sowie die Beschaffenheit der psychischen Belastung von Pflegebeschäftigten aus den Bereichen ambulante Pflege, stationäre Pflege Heim, stationäre Pflege Krankenhaus, Palliativpflege und Verwaltung/Leitung untersucht.
„Die Rahmenbedingungen in der Pflege werden durchgängig als ungünstig erlebt“, so das Fazit der Autoren. Umso wichtiger sei es, gegenzusteuern. Denn eine Änderung der Rahmenbedingungen könnte den psychischen Stress der Pflegekräfte ihrer Ansicht nach deutlich reduzieren.
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