Mehr Schwangerschaftsabbrüche gemeldet

Wiesbaden – Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist bundesweit im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Gemeldet wurden etwa 106.000 Fälle, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zu 2022 waren das 2,2 Prozent mehr. Zwischen 2021 und 2022 war der Wert um 9,9 Prozent gestiegen.
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche lag 2023 auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als die Zahl der gemeldeten Fälle zwischen 99.000 und 101.000 gelegen hatte.
Sieben von zehn Frauen, die 2023 eine Schwangerschaft abbrachen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Nur drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. 42 Prozent der Betroffenen hatten vor dem Abbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
96 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche erfolgten nach der sogenannten Beratungsregel. In den restlichen vier Prozent waren medizinische Gründe und Sexualdelikte die Gründe für den Abbruch.
Im Zehnjahresvergleich zeigt sich, dass die Zahl der Abbrüche in jungen Altersgruppen sank. Dafür ließen ältere Altersgruppen ab 30 Jahre mehr Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.
Teils sei diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass die Zahl der 15- bis 17-Jährigen Frauen im gleichen Zeitraum sank, während die Zahl der älteren Frauen stieg. Zwischen 2013 und 2023 stieg die Zahl der vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche um 3,3 Prozent.
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