Merck & Co. beantragt Notfallzulassung in USA für Molnupiravir

Washington – Der US-Pharmariese Merck & Co. hat in den USA eine Notfallzulassung für sein Corona-Medikament Molnupiravir beantragt. Angesichts der „Dringlichkeit“ im Kampf gegen die Pandemie habe sein Unternehmen bereits zehn Tage nach Erhalt der Daten aus der klinischen Phase-3-Studie einen entsprechenden Antrag bei der Gesundheitsbehörde FDA gestellt, erklärte Merck-Chef Robert Davis. Er kündigte weitere Anträge in anderen Ländern an.
Der Antrag ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer einfachen Pille zur Behandlung von COVID-19. Anfang Oktober hatten Merck und sein Partner Ridgeback Biotherapeutics mitgeteilt, dass Molnupiravir bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes halbiere.
Demnach wurden während einer klinischen Phase-3-Studie 7,3 Prozent der 385 Patienten mit leichten oder mittleren COVID-19-Symptomen, die das antivirale Medikament erhielten, ins Krankenhaus eingeliefert. Einen Todesfall gab es nicht. In der Versuchsgruppe mit 377 Patienten, die ein Placebo erhielten, kam es in 14,1 Prozent der Fälle zu einer Krankenhauseinlieferung oder einem tödlichen Verlauf. Konkret starben acht Patienten.
Eine Reihe von Pharmakonzernen arbeitet derzeit an antiviralen Medikamenten gegen COVID-19. Solche Medikamente sollen verhindern, dass Viren in Körperzellen eindringen oder sich dort vermehren. Molnupiravir ist das erste antivirale Medikament in Pillenform, das eine Zulassung erhält. Das antivirale Medikament Remdesivir wird intravenös verabreicht.
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