Vermischtes

Neue Endoskopiekapsel soll Untersuchung des Dünndarms vereinfachen

  • Montag, 26. August 2019
Endoskopiekapsel zur Dünndarmdiagnose – entwickelt in dem Projekt Endotrace. /Fraunhofer IZM, Volker Mai
Endoskopiekapsel zur Dünndarmdiagnose – entwickelt in dem Projekt Endotrace. /Fraunhofer IZM, Volker Mai

Berlin – Eine neue Endoskopiekapsel mit integrierter Kamera zur Untersuchung des Dünndarmes hat das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) entwickelt. Es soll die Untersuchung des Dünndarmes deutlich verbessern.

2001 wurde der menschliche Dünndarm zum ersten Mal mit einer Kapselendoskopie untersucht: Der Patient schluckte eine Pille, in der sich eine Mikrokamera verbarg. Bei ihrer Reise durch den Körper schoss die Kamera Tausende von Fotos vom Dünndarm. 

Laut dem Fraunhofer IZM haben aber alle Kapselendoskopien im Augenblick einen großen Nachteil: Die Bilder werden zeitgetriggert ausgelöst, gleichgültig, ob sich das Kapselendoskop bewegt hat oder nicht.

Dadurch entstehen redundante Daten, welche händisch gefiltert werden müssen. Eine durch Bewegungen ausgelöste Aufzeichnungen könne dagegen die redundanten Daten deutlich vermindern und so die Auswertung einfacher machen.

Die Fraunhofer-Wissenschaftler haben zusammen mit anderem Projektpartnern eine solche Endoskopiekapsel im Rahmen des Forschungsprojektes „Endotrace“ entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Vorhaben mit 1,2 Millionen Euro unterstützt.

Die neue Kapsel nimmt nur nach einer Bewegung von zwei bis drei Millimetern ein Foto auf. Das Gerät vermindert die auswertbaren Daten damit um rund die Hälfte, was laut den Wissenschaftlern zu einer schnelleren Diagnose durch den Arzt beiträgt.

Künftig könnten Krankheiten wie Magen-Darm-Blutungen deshalb schneller diagnosti­ziert und behandelt werden. „Aber bis es die Endoskopiekapsel tatsächlich zu kaufen gibt, wird wohl noch einige Zeit vergehen: Denn obwohl die Pille technisch marktreif ist, steht ihr noch ein langer Weg bis zur Zulassung bevor“, hieß es aus dem Fraunhofer-Institut.

hil

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