Operationen werden in Bayern weiterhin verschoben

München – Wegen der Rekordzahl an Coronainfizierten müssen Kranke und Verletzte weiterhin auf einen Operationstermin in den bayerischen Krankenhäusern warten.
„Nach wie vor müssen akute Operationen verschoben werden“, sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), Roland Engehausen, der Augsburger Allgemeinen. Auch die Intensivstationen seien weit vom Normalbetrieb entfernt. Die geplanten Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie kämen deshalb zu früh.
„Wir haben sicher noch fünf bis sechs harte Wochen vor uns“, warnte Engehausen. „Daher verstehen wir den Gesetzgeber nicht, dass jetzt Lockerungen diskutiert werden. Wir würden uns wünschen, dass bis nach Ostern alle Schutzmaßnahmen erhalten bleiben, und zwar bundesweit.“ Die von der Bundesregierung als Ersatz für die bundeseinheitlichen Maßgaben geplante Hotspotregelung sei kaum praktikabel.
„Wir erleben es gerade, dass sich Hotspots sehr sprunghaft entwickeln und plötzlich, oft binnen zwei Wochen, in einzelnen Regionen extrem hohe Inzidenzen auftreten“, erläuterte Engehausen. Regelungen hinkten solch schnellen Entwicklung immer nur hinterher. „Solche Pläne gehen an der Realität vorbei.“
Engehausen warnte zudem vor einer Dauerbelastung für das Klinikpersonal, das längst am Limit sei. „Die allgemeine Impflicht ist nach wie vor unbedingt nötig, wenn wir nicht im Herbst die gleiche Eskalation der Lage erleben wollen.“ Dass die Politik dieses Thema jetzt auf die lange Bank schiebe und zerrede, „ist unverantwortlich“.
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