Patienten wollen online Arzttermine vereinbaren

Berlin – Eine wachsende Anzahl von Patienten will auch online Termine beim Arzt buchen können. 38 Prozent könnten sich vorstellen, ihre Termine online zu vereinbaren, 26 Prozent täten dies bereits, teilte der Branchenverband Bitkom heute in Berlin unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage mit. 41 Prozent kommunizierten zudem per Whats-App oder Chat mit dem Arzt oder dessen Praxisteam. Jeder Zehnte habe ein solches Angebot schon einmal genutzt.
Auch an mehr Serviceleistungen haben die Patienten Interesse. So möchten sich 39 Prozent der Patienten per SMS oder E-Mail an fällige Vorsorgeuntersuchungen erinnern lassen. 27 Prozent nutzten diesen Service bereits. Per E-Mail mit Ärzten oder Krankenhäusern in Kontakt treten würden 36 Prozent, 16 Prozent taten dies schon. Bitkom befragte 1.005 Menschen ab 16 Jahren.
„Wir sehen quer durch alle Altersgruppen eine große Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Angeboten im Gesundheitsbereich“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Gerade kranken oder körperlich beeinträchtigten Menschen sollte man den Kontakt mit dem Arzt so einfach wie möglich machen. Der Service im Gesundheitswesen könne durch solche Angebote schnell und wirksam verbessert werden.
Die Befragten zeigten sich dem Verband zufolge auch in anderen Bereichen sehr offen gegenüber digitalen Technologien. So können sich sechs von zehn Befragten vorstellen, dass während einer Operation Spezialisten aus der Ferne per Video in den OP-Saal geschaltet werden, um dem ausführenden Arzt Hinweise und Hilfestellungen zu geben. Fast jeder Zweite (49 Prozent) würde via Telemedizin Ärzte aus dem Ausland konsultieren, etwa um eine zweite Meinung einzuholen.
Auch an der Digitalisierung ihrer Patientendaten zeigen die Befragten großes Interesse: 47 Prozent können sich die telemedizinische Überwachung ihres Gesundheitszustandes vorstellen. Der Arzt kann so etwa bei chronisch kranken Menschen Blutdruck oder Blutzuckerwerte aus der Ferne überprüfen. Jeder Vierte (26 Prozent) möchte außerdem seine Untersuchungsergebnisse wie MRT-Befunde in digitaler Form bekommen. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) hat von diesem Service schon einmal Gebrauch gemacht.
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