Pflegeexperten veröffentlichen Handlungsempfehlungen gegen neue Coronawelle

Berlin – Zur Vorbereitung auf eine weitere SARS-CoV-2-Welle im Herbst hat der vom Deutschen Pflegerat (DPR) einberufene Expertenrat „Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie“ verschiedene Handlungsempfehlungen veröffentlicht.
Sie richten sich an verschiedene Akteure der Gesundheitspolitik und -verwaltung, Verbände, Kammern und Träger von Einrichtungen im Gesundheitswesen und enthalten klare Steuerungsimpulse für das weitere Pandemiegeschehen.
So dürften pflegebedürftige Menschen, Patienten und deren Angehörige nicht ausgegrenzt werden. Die Experten verlangten unter anderem, Pflegefachpersonen und Hebammen die Durchführung von Schutzimpfungen zu erlauben. Patienten und pflegebedürftige Menschen müssten bestmöglich vor Infektionen geschützt werden.
Ferner müssten das Infektionsgeschehen, Krankheitslast und Sterblichkeit im Hinblick auf COVID-19 lückenlos epidemiologisch erfasst werden. Notwendig sei eine interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit.
Mit den Handlungsempfehlungen reagiert der Expertenrat auf die großen Herausforderungen, vor denen die Sektoren der Pflege und des Hebammenwesens erneut stünden. Erforderlich seien ein gemeinsames Handeln und eine zeitnahe Vorbereitung, um eine neue pandemische Welle bewältigen zu können.
Der Umgang mit einer nächsten pandemischen Welle wird aus Sicht der Fachleute nur gelingen, wenn Wissen und Können von Pflegewissenschaft und -praxis endlich in die Ausgestaltung der Eindämmungsmaßnahmen eingebunden werden.
Die Verbindung von Infektionsschutz und Wahrung von Würde und Lebensqualität vulnerabler Gruppen seien dabei zentral, sagte Thomas Fischer, Dresdner Pflegewissenschaftler und Sprecher des Expertenrates.
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