Pflegeheime rufen Fördermittel für Digitalisierung schleppend ab

Hamburg – Seit dem Jahr 2019 haben Pflegeheime bei der DAK-Gesundheit Pflegekasse erst ein Drittel der Fördermittel für ihre digitale Ausstattung abgerufen. Das hat die Krankenkasse kürzlich mitgeteilt. Die Pflegekasse der DAK-Gesundheit hat für 48 Prozent der Einrichtungen bundesweit die Prüfung der Anträge und das Auszahlungsverfahren übernommen.
Bis Mitte Januar 2024 waren demnach 16.405 Förderanträge bei der DAK-Gesundheit eingegangen, von denen 95 Prozent bewilligt worden sind. Auf diese Weise sind bislang 65,7 Millionen Euro an die Heime gegangen. Das sind nach Angaben der DAK aber lediglich 32 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel.
„In weniger als 18 Monaten wird die Anbindung aller Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur verpflichtend, danach folgt bis Ende 2026 die vollelektronische Abrechnung der pflegerischen Leistungen“, sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm. „Deshalb empfiehlt es sich dringend, das bestehende Förderangebot zu nutzen“, sagte der DAK-Chef.
Am häufigsten wurden Fördermittel für die Digitalisierung der Pflegedokumentation beantragt. An zweiter Stelle standen Förderanträge für Anschaffungen im Zusammenhang mit der vernetzten Dienst- und Tourenplanung, dicht gefolgt vom internen Qualitätsmanagement.
Die Heime können die Förderung unter anderem für Software, Hardware und dem Einrichten von IT-Arbeitsplätzen einsetzen. Ab sofort ist auch Software zur IT-Sicherheit der Pflegeeinrichtungen zuschussfähig.
Förderberechtigt sind zugelassene ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen sowie Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen. Gefördert werden können bis zu 40 Prozent der den Einrichtungen entstehenden Digitalisierungskosten bis zu maximal 12.000 Euro.
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