Pflegende wollen bessere Vergütung und geregelte Arbeitszeiten

Berlin – Pflegekräfte wünschen sich eine bessere Vergütung, geregelte Arbeitszeiten und mehr Mitsprache für die Pflege. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Pflegenetzwerks Deutschland, das im Mai dieses Jahres vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gegründet worden war.
Im Rahmen der Aktion „Mehr Pflege-Kraft“ hatte das BMG die professionell Pflegenden danach gefragt, welche Maßnahmen sie sich für ihren Beruf wünschen. Von den mehr als 6.000 eingegangen Vorschlägen wurden 1.233 per Los ausgewählte Antworten vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft ausgewertet.
Am meisten Nennungen fielen dabei auf das Thema Vergütung (857 Beiträge). Die Befragten sprachen sich insbesondere für eine Anhebung der Löhne für Beschäftigte der Altenpflege und der Hilfskräfte aus und forderten eine gesellschaftliche Aufwertung der Pflege.
Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit
Auf der organisatorischen Ebene wünschten sich die Befragten am häufigsten eine stärkere Begrenzung der Arbeitszeiten (612 Beiträge) – etwa durch Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 bis 38 Stunden, eine monatliche Obergrenze für Wochenenddienste oder eine Höchstgrenze von maximal acht Diensten in Folge.
Die Teilnehmenden forderten außerdem mehr Mitsprache ein (157 Beiträge) – in den Einrichtungen selbst etwa bei der Dienstplangestaltung und bei Fragen der pflegerischen Versorgung. Wichtig ist es den in der Pflege Tätigen aber auch, durch eine Selbstverwaltung mehr in politische Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden.
Spahn: Neuerungen noch nicht überall angekommen
„Die Einreichungen zeigen, dass wir an den richtigen und wichtigen Themen arbeiten“, kommentierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Ergebnisse der Umfrage. Man habe aber auch erfahren, dass die bereits geschaffenen Neuerungen und Gesetzesänderungen noch nicht überall in der Praxis angekommen seien.
Das Pflegenetzwerk Deutschland versteht sich als eine bundesweite Plattform für die Vernetzung und den Austausch von Menschen, die in der Pflege und für die Pflege arbeiten.
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