Vermischtes

Pharmamarkt im Aufwind

  • Mittwoch, 3. Juni 2020
/I Viewfinder, stock.adobe.com
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Berlin – Der Pharmamarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr positiv entwi­ckelt. Das geht aus der jährlichen Broschüre über den Arzneimittelmarkt in Deutschland hervor, die der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) jetzt veröffentlicht hat.

Danach ist die Bruttowertschöpfung der Arzneimittelhersteller – der Wert aller produ­zier­­ten Waren abzüglich der Ausgaben – 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund eine Milliarde Euro gestiegen. Insgesamt wuchs die Bruttowertschöpfung in den vergangenen zehn Jahren um 17 Prozent.

„In Deutschland agierende Unternehmen im Gesundheitssektor, insbesondere Arznei­mittel­hersteller, sind nicht nur für die Versorgung der Menschen unverzichtbar“, sagte der BAH-Hauptgeschäftsführer, Hubertus Cranz.

Vor allem in Krisenzeiten zeige sich, dass sie ein Stabilitätsanker für die Standorte Deutschland und Europa seien. Das zeigt sich laut dem Verband insbesondere in zwei Bereichen: dem Exportüberschuss und bei den Arbeitsplätzen im Pharmasektor. So waren im letzten Jahr laut der Broschüre knapp 120.000 Personen bei Arzneimittel­herstellern beschäftigt. Das ist ein Anstieg von über fünf Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

Der Großteil der BAH-Mitgliedsunternehmen ist mittelständisch geprägt, das heißt, sie beschäftigen zwischen 50 und 500 Mitarbeiter. Schwerpunkte mit besonders vielen Un­ternehmen sind in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Die Hersteller haben im vergangenen Jahr Waren und Produkte im Wert von 81 Milliarden Euro exportiert. Das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Das Importvolumen belief sich auf 53 Milliarden Euro. „Der Exportüberschuss von fast 30 Milliarden Euro unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Arzneimittel-Hersteller“, betonte Cranz.

Der BAH-Hauptgeschäftsführer geht in der Broschüre auch auf die Diskussion zur Rück­verlagerung der Arzneimittelproduktion in die Europäische Union beziehungsweise nach Deutschland ein.

„Bevor allerdings über umfassende staatliche Beihilfen zum Aufbau einer Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen entschieden wird, sollte in Erwägung gezogen werden, langfristig tragbare Lösungen zu finden und die sozialrechtlichen Steuerungsinstrumente anzupassen“, schlägt er vor.

Er meint damit zum Beispiel Festbeträge, Rabattverträge, Preismoratorien und Hersteller­abschläge. Eine Anpassung in diesem Bereich könne zu einer „nachhaltigen Stärkung der Produktion von Arzneimitteln und deren Inhaltsstoffen in der Europäischen Union füh­ren“, so Cranz.

hil

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