Private Anbieter wollen „Inflationszuschuss“ für die Pflege

Berlin – Private Altenpflegeanbieter fordern angesichts stark steigender Preise einen „Inflationszuschuss“ von der Bundesregierung für die Pflege. „Auf die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Unternehmen rollt ein Kosten-Tsunami zu“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), Thomas Greiner, heute.
Der Verband verwies auf gestiegene Löhne, massive Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sowie steigende Zinsen. Kostensteigerungen könnten sich für Pflegebedürftige und ihre Familien auf 1.000 Euro im Monat summieren. Dies belaste sie wie eine zweite Miete.
„Wir brauchen sofort einen Inflationszuschuss von 25 Prozent für die gestiegenen Sachkosten, zu denen zum Beispiel die Unterkunft und Verpflegung zählen“, erklärte der Verband, der große private Altenpflegeunternehmen vertritt.
Die Pflege im Heim wird schon seit längerem teurer. Neben einem eigenen Anteil für die reine Pflege kommen für Bewohner noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu.
Zum Schutz vor stärkeren Belastungen traten zu Jahresbeginn bereits Neuregelungen in Kraft. Heimbewohner bekommen neben den Zahlungen der Pflegekasse jetzt einen Zuschlag, der mit der Pflegedauer steigt.
Der Eigenanteil für die reine Pflege soll so im ersten Jahr im Heim um fünf Prozent sinken, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: