Politik

Inflationsanstieg verlangsamt sich leicht

  • Mittwoch, 29. Juni 2022
/grafikplusfoto, stockadobecom
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Wiesbaden – Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Juni etwas verlangsamt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Mai hatte die Jahresinflationsrate noch bei 7,9 Prozent gelegen – die immensen Preis­anstiege treffen auch Einrichtungen des Gesundheitssystems.

Eine schnelle Entspannung ist nach Einschätzung von Volkswirten trotz Entlastungsmaßnahmen der Bundes­regierung vorerst nicht in Sicht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am 4. Juli in einer Konzertierten Aktion zusammen mit Spitzenvertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber beraten, wie die Preisent­wick­lung in den Griff zu bekommen ist.

Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern gab es ähnlich hohe Werte im Winter 1973/1974. Damals waren die Mineralölpreise infolge der ersten Ölkrise stark gestiegen.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten kürzlich bereits für eine kurzfristige Reaktion des Gesetzgebers be­züglich der derzeit anfallenden Mehrkosten bei den Krankenhäusern plädiert. Man bitte das Bundesgesund­heits­ministerium (BMG), kurzfristig auf eine gesetzliche Anpassung zum Infla­tionsausgleich hinzuwirken, so die Gesundheitsministerkonferenz (GMK).

Auch mehrere Landeskrankenhausgesellschaften und private Altenpflegeanbieter forderten angesichts stark steigender Preise einen „Inflationszuschuss“ von der Bundesregierung.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sprach sich im Zusammenhang mit den diesjährigen Verhand­lungen zum Orientierungswert für eine „Sonderlösung“ aus. Mit den bisheri­gen Mechanismen werde man an­gesichts der Preissteigerungen „nicht klarkommen“, betonte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen.

dpa

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