Projekt zur Verhinderung häuslicher Gewalt startet in Brandenburg

Potsdam – Wer innerhalb seiner Familie oder Partnerschaft gewalttätig geworden ist, kann sich künftig Hilfe in einer Anlaufstelle holen. Heute startet in Brandenburg das Projekt „Täterarbeit“ zur Verhinderung häuslicher Gewalt, wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz gestern mitteilte. Angeboten wird das Projekt von der „Fachstelle Gewaltprävention Brandenburg“ in Trägerschaft des Berliner Zentrums für Gewaltprävention (BZfG). Gefördert wird es vom Frauenministerium.
Das neue Angebot richtet sich laut Ministerium an Menschen, die innerfamiliär oder dem Partner gegenüber gewalttätig geworden sind und sich bereit erklären, an einer Veränderung ihres Verhaltens zu arbeiten. So würden Täter lernen, Verantwortung für ihr gewalttätiges Verhalten zu übernehmen, Risikofaktoren zu erkennen und gewaltlose Handlungsstrategien zu entwickeln.
Der Kampf gegen häusliche Gewalt müsse immer zuallererst Opferschutz sein, erklärte Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zu dem Projekt. „Langfristig müssen wir uns aber auch darum kümmern, dass Täter ihr Verhalten ändern können. Denn sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Täter immer wieder gewalttätig werden.“ Ziel sei es, Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder entschlossen zu bekämpfen.
Aufgrund der Fallzahlen zielt das Angebot den Angaben zufolge vorrangig auf gewalttätig gewordene erwachsene männliche Täter. Laut „Lagedarstellung Häusliche Gewalt im Land Brandenburg Jahr 2018“ des Landeskriminalamtes sind Frauen am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Von den insgesamt 4.361 Opfern waren demnach 3.131 Frauen – das entspricht einem Anteil von 71,8 Prozent.
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