Rekord bei Anfragen zu Vergiftungsfällen

Göttingen – Das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) wird immer häufiger um Rat gebeten. Im vergangenen Jahr erhielten die ärztlichen Berater knapp 42.700 Anfragen aus Norddeutschland zu akuten Vergiftungsfällen, wie das Zentrum heute in Göttingen mitteilte.
Das sind mehr Anfragen als je zuvor in der Geschichte des Zentrums. 2017 hatten sich gut 41.000 Ratsuchende an das GIZ-Nord gewandt. Schon damals gab es einen deutlichen Zuwachs an Anfragen.
Die Gemeinschaftseinrichtung der Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein wurde 1995 gegründet, sie ist an der Universitätsmedizin Göttingen angesiedelt.
Das GIZ-Nord berät sowohl medizinisches Fachpersonal als auch Laien, darunter viele Eltern, deren Kinder sich vergiftet haben. Dabei geht nach den Erfahrungen der Experten die größte Gefahr für Kinder von Haushaltschemikalien und Arzneimitteln aus. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Medikamenten.
Auffällig ist für die Fachleute die Zunahme der Vergiftungen an den norddeutschen Küsten durch die Giftstacheln des Petermännchens. „Entweder tritt man im flachen Wasser auf den Fisch oder Angler verletzten sich beim Ablösen des Fisches vom Angelhaken“, sagte Andreas Schaper, einer der beiden Leiter des Zentrums.
Das Gift der Petermännchen, die vorzugsweise im flachen Wasser leben und sich gerne in den Sand eingraben, verursacht starke Schmerzen. Es führt auch zu Schwellungen, Rötungen oder Blasenbildung. Ohne Behandlung können die Schmerzen wochen- oder sogar monatelang anhalten.
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