Vermischtes

Rückenschmerzen in Deutschland weit verbreitet

  • Montag, 14. Oktober 2024
/BillionPhotos.com, stock.adobe.com
/BillionPhotos.com, stock.adobe.com

Berlin – Mehr Menschen als gedacht leiden in Deutschland unter Rückenschmerzen. Doch sie gehen damit nicht immer zum Arzt. Das geht aus einer im Auftrag des AOK-Bundesverbandes durchgeführten repräsenta­tiven Forsa-Umfrage hervor.

Demnach gaben 81 Prozent der Befragten an, im vergangenen Jahr mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Dagegen wird die Erkrankung einer Diagnoseauswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge jährlich nur bei rund einem Drittel der GKV-Versicherten ärztlich dokumentiert.

„Rückenleiden sind in Deutschland weit verbreitet. Nicht immer erfordern sie einen Besuch in der Arztpraxis“, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Dieser hänge meist von der Intensität der Schmerzen und den damit verbundenen Einschränkungen ab. „In vielen Fällen sind die Beschwerden glücklicherweise nur von kurzer Dauer und verschwinden nach einiger Zeit von alleine wieder“, so Reimann.

Der Umfrage zufolge wissen die meisten Menschen (98 Prozent), dass regelmäßige Bewegung das beste Mittel für einen gesunden Rücken ist. Aber nur die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gab an, dass sie bewusst regel­mäßiger Bewegung beziehungsweise Sport nachgehen, um Rückenschmerzen vorzubeugen.

Die Bedeutung von gut ausgebildeten Bauchmuskeln für die Rückengesundheit wird ebenfalls nicht unter­schätzt: Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) ordnen es richtig ein, dass zu schwache Bauchmuskeln eine Ursache für Rückenschmerzen sein können.

Auch zu den Risikofaktoren für Rückenschmerzen ist die Mehrheit der Menschen in Deutschland sehr gut im Bilde: 93 Prozent sagten richtigerweise, dass Übergewicht die Rückengesundheit negativ beeinflussen kann.

Ähnlich hoch ist mit 92 Prozent auch der Anteil derer, die einseitige Sitzpositionen als korrekten Risikofaktor benennen. Zudem bemerken 72 Prozent aller Menschen in Deutschland oft, dass langes Sitzen vor digitalen Geräten ihrem Rücken schadet.

Dass Rückenschmerzen oftmals auch mit der persönlichen mentalen Verfassung zu tun haben können, ist ebenfalls einem Großteil der Befragten bewusst. 64 Prozent sehen beispielsweise dauerhaften Stress als verstärkenden Faktor und etwa die Hälfte glaubt, dass schlechter Schlaf sowie Unzufriedenheit (jeweils 47 Prozent) zu Rückenschmerzen beitragen oder diese verstärken können.

„Trotz des Bewusstseins, welche Maßnahmen und Faktoren die Rückengesundheit positiv beeinflussen, gelingt es vielen Menschen nicht, ihr Wissen in die Tat umzusetzen“, erläuterte AOK-Chefin Reimann.

Denn nur 38 Prozent der Befragten sind der Umfrage zufolge der Meinung, sich ausreichend um ihre Rücken­gesundheit zu kümmern. 41 Prozent haben sich zwar vorgenommen, mehr für einen gesunden Rücken zu tun, dies aber noch nicht umgesetzt.

Die Gründe der Passivität sind vielseitig: „Häufig scheitert es an der fehlenden Zeit“, sagte Reimann. Das gab gut ein Drittel (36 Prozent) der Befragten an. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) sagte, dass der „innere Schweinehund“ sie hindert, etwas für ihre Rückengesundheit zu tun.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung