Saar-Glücksspielaufsicht kritisiert Werbung aus Schleswig-Holstein

Saarbrücken – Die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat Schleswig-Holstein wegen „massiver“ TV-Werbung für Online-Casinos kritisiert. Diese „Alleingänge“ würden eine wirksame Bekämpfung von Glücksspielsucht gefährden, teilte LMS-Direktor Uwe Conradt heute anlässlich des morgigen Aktionstages gegen Glücksspielsucht mit. Schleswig-Holstein hat den Angaben zufolge als einziges Bundesland Lizenzen für Online-Glücksspiele vergeben.
Das Bundesland hatte laut Conradt beim Wiederaufleben seiner Online-Casino-Lizenzen eine Begrenzung der Werbung für diese Angebote zugesichert. Von dieser Begrenzung sei „nichts mehr zu spüren“. TV-Werbung für Spielmöglichkeiten bei Online-Casinos finde in einer viel zu großen Anzahl privater TV-Programme statt – und dass auch zu Tageszeiten, in denen Kinder und Jugendliche besonders schutzbedürftig seien, sagte Conradt.
Mitte September erst hatte die Glücksspielaufsicht in Hamburg Schlwesig-Holstein aufgefordert, bundesweite TV-Werbung für Online-Casinos zu unterbinden. Schleswig-Holstein hatte seinen Sonderweg stets damit begründet, es wolle den natürlichen Spieltrieb von Menschen in geordnete und legale Bahnen lenken. Dies solle den Schwarzmarkt eindämmen.
Eine umfassende Glücksspielreform lässt in Deutschland auf sich warten. Schleswig-Holstein strebt bei den Verhandlungen über die geplante Neufassung des 2021 auslaufenden Staatsvertrags eine gemeinsame Lösung für den gesamten Glücksspielbereich an.
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