Vermischtes

Sanofi will Impfstoff für Biontech/Pfizer produzieren

  • Mittwoch, 27. Januar 2021
/picture alliance, NurPhoto | Michel Stoupak
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Paris – Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfi­zer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Bion­tech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es in einer Mitteilung heute.

Ziel sei es, „Fertigungsschritte der späten Phase“ zu übernehmen, um die Lieferung des COVID-19-Impf­stoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden.

Dazu müssen die Anlagen am Standort Frankfurt-Höchst jedoch zunächst umgerüstet werden, wie eine Sprecherin von Sanofi Deutschland sagte. Denn der Impfstoff von Biontech basiere auf der Technologie von mRNA-Botenstoffen – anders als der Impfstoff, an dem Sanofi mit dem britischen Pharmakonzern GSK forscht. Zu finanziellen Details des Deals mit Biontech und Pfizer machte die Sprecherin keine An­ga­ben.

Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte sich bereits vorgestern zur Kooperation mit Biontech/Pfizer geäußert. Er sprach im Interview mit der französischen Zeitung Le Figaro konkret davon, beim Abfüllen des Impfstoffes helfen zu wollen. Dies müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Tempe­ratur erfolgen, sagte er.

Da die Sanofi-Produktion in Frankfurt nahe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sa­che erleichtern. „Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Millionen Dosen zu lie­fern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind“, hatte er in dem Gespräch erklärt.

Zugleich will das Unternehmen weiter an seinen beiden COVID-19-Impfstoffen arbeiten. Die Coronaimpf­stoffentwicklung von Sanofi und GSK (GlaxoSmithKline) hatte sich zuletzt verzögert.

Sollten weitere Studien erfolgreich sein, rechnet Sanofi mit einer Zulassung des rekombinanten Impf­stoffs auf Proteinbasis etwa Ende 2021. Gleichzeitig entwickelt Sanofi in Partnerschaft mit der US-Firma Trans­late Bio einen mRNA-Impfstoff. „An Aufgeben ist nicht zu denken“, sagte Hudson Le Figaro.

dpa

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