SARS-CoV-2: 62 Prozent der Deutschen zur Impfung bereit

Hamburg – Seit November 2020 ist die Bereitschaft der Menschen in Deutschland, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen, von 57 Prozent auf 62 Prozent gestiegen. 48 Prozent der Menschen, die sich impfen lassen möchten, haben keine Präferenz für einen bestimmten Impfstoff.
Das zeigt die fünfte Welle einer Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg. Das Institut wertete dabei Befragungsergebnisse von mehr als 7.000 Personen aus sieben europäischen Ländern aus: Portugal, Italien, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Großbritannien. Die Befragung wird alle zwei Monate wiederholt.
Im Vergleich mit den anderen befragten Ländern in Europa belegt Deutschland bei der Impfbereitschaft lediglich den vorletzten Platz. Allein Frankreich hat mit 48 Prozent noch weniger Impfwillige. An der Spitze stehen derzeit Großbritannien und Dänemark mit 80 Prozent.
„Wir sehen, dass vor allem die bisher unentschlossenen jungen Menschen nun eine Entscheidung getroffen haben“, erklärt Jonas Schreyögg, Wissenschaftlicher Direktor am HCHE. Darüber hinaus zeige sich, dass die Impfbereitschaft steige, je intensiver sich jemand mit dem aktuellen Geschehen befasse.
So möchten sich 78 Prozent derjenigen, die die Nachrichten beispielsweise über TV und Zeitungen sehr genau verfolgen, impfen lassen. Im Vergleich dazu sind es nur 42 Prozent der weniger Informierten. Im Vergleich aller Länder gilt: Wer gut informiert ist, glaubt mehr als doppelt so oft an die Sicherheit der Impfstoffe als weniger gut informierte Personen (72 zu 32 Prozent).
Eine Verschiebung der zweiten Impfung, um zunächst mehr Menschen zu versorgen, befürworten hierzulande nur 19 Prozent der Befragten. 51 Prozent lehnen dies ab. In Großbritannien, wo dies bereits umgesetzt wird, stimmen 41 Prozent einer späteren Zweitimpfung zu.
Seit Beginn der Pandemie ist in vielen Länder das Vertrauen in die COVID-19-bezogenen Informationen der Regierung laut der Umfrage nahezu unverändert. Am höchsten ist es in Dänemark und den Niederlanden mit mehr als 80 Prozent, Deutschland liegt mit 77 Prozent nur knapp dahinter.
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