Vermischtes

SARS-CoV-2: Massentests auch bei Tönnies

  • Montag, 11. Mai 2020
/picture alliance, David Inderlied
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Rheda-Wiedenbrück – Bei Deutschlands größtem Fleischverarbeiter Tönnies haben heute im Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück Massentests auf SARS-CoV-2 begonnen. Seit dem Mittag sei das Testzentrum auf dem Gelände des Standorts im Kreis Gütersloh in Betrieb, sagte Unternehmenssprecher Andre Vielstädte.

Insgesamt arbeiten hier 6.500 Menschen, nur ein Teil davon im Schlachthof. Nach dem Ausbruch des Coronavirus in einer Fleischfabrik des Wettbewerbers Westfleisch in Coes­feld sollen in Nordrhein-Westfalen alle bis zu 20.000 Mitarbeiter in Schlachtbetrieben auf das Virus getestet werden.

„Wir haben keinerlei Anlass von einem besonderen Infektionsgeschehen im Betrieb aus­zu­gehen“, sagte Tönnies-Sprecher Vielstädte. Nach Angaben des zuständigen Kreises Gü­tersloh habe keiner der dort labortechnisch bestätigten 23 Infizierten eine Verbindung zur Fleischindustrie.

Der Kreis Gütersloh geht davon aus, etwa 500 Tests pro Tag machen zu können – bei Tönnies und anderen Schlachtbetrieben. Allein im Kreisgebiet sollen Beschäftigte in 16 Schlachtbetrieben getestet werden, darunter seien fünf große Betriebe.

Auch bei Westfleisch wurden die Reihentestungen heute fortgesetzt. Allein der Kreis Coes­feld zählte bis dahin mehr als 230 Infizierte aus dem dortigen Westfleischwerk. Es war auf Anordnung der Behörden vorübergehend geschlossen worden. Gestern waren Tests auch an einem Westfleisch-Betrieb in Hamm gestartet.

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) rechnet laut einer Videobot­schaft von gestern nicht mit Ergebnissen vor übermorgen. Sollten die Tests auch dort eine höhere Zahl an Infektionen ans Licht bringen, rechnet er auch für seine Stadt mit einer Rücknahme der bisherigen Lockerungen.

Seinen Angaben zufolge sollten im Westfleisch-Betrieb in Hamm-Uentrop 1.150 Mitar­bei­ter beprobt werden, etwa 650 davon lebten in Hamm. „Sollten diese Tests zu dem Ergeb­nis kommen, dass 90 Mitarbeiter infiziert sind, könnte das Auswirkungen auf die Locke­rungen haben“, die bisher in Kraft getreten seien.

dpa

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