SARS-CoV-2: Umfrage zeigt bedingte Impfbereitschaft

Heidelberg – Mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 wollen sich lange nicht alle Menschen impfen lassen. Das zeigt eine Befragung der Universität Heidelberg. Demnach gaben von 1.350 Menschen 55 Prozent an, sich impfen lassen zu wollen.
Die Befragung zeigt auch: Je stärker die Verschwörungsmentalität ausgeprägt ist, desto größer ist der Widerstand gegen Schutzmaßnahmen wie die Corona-Warn-App oder Impfungen.
Überdies war die Gruppe mit Tendenz zu Verschwörungstheorien auch weniger mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden. Ein Drittel der Befragten hatte die Corona-Warn-App bereits installiert, aber gut 45 Prozent der Befragten planten das eher nicht oder definitiv nicht.
Laut Mitautor und Psychologie-Professor Peter Kirsch ist bei Gegnern von Schutzvorkehrungen das Vertrauen in die Mitmenschen schwach ausgebildet. Die gleichen Zusammenhänge ergäben sich auch mit Blick auf das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Printmedien.
Auf die Frage nach der Einhaltung der Einschränkungen gaben weniger als vier Prozent an, den Coronaregeln selten oder nie gefolgt zu sein. Etwa 80 Prozent haben sich nach eigenen Angaben immer oder meistens an die Coronaregeln gehalten.
Auch die Grundrechtseinschränkungen wegen Corona sehen die Befragten eher gelassen: Um die 45 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass die Einschränkungen von Grundrechten zum Schutz vor der Pandemie vollkommen gerechtfertigt waren; ein weiteres Viertel fand die Einschränkungen eher notwendig. Gut jeder fünfte Befragte hielt die Beschränkungen für nicht angebracht.
Den Kurs der Bundesregierung während der Krise fanden zwei Drittel der Befragten richtig. 37 Prozent waren damit sogar sehr zufrieden. Eher oder sehr unzufrieden waren dagegen nicht einmal ein Viertel der Menschen, die zwischen dem 30. Juni und dem 7. Juli befragt wurden.
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