Vermischtes

Skepsis in Bezug auf elektronische Patientenakte wächst

  • Donnerstag, 31. Oktober 2024
Elektronische Patientenakte, ePA /Maybaum
Elektronische Patientenakte, ePA /Maybaum

München – Die Bundesbürger sind zunehmend skeptisch, was die elektronische Pa­tientenakte angeht. Auch die Zustimmung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens sinkt. Das zeigt die heute veröffentlichte Umfrage der Beratungsfirma Deloitte. Zugleich sind die Zustimmungswerte weiterhin hoch.

So geben 67 Prozent der Befragten an, sie würden der elektronischen Patientenakte (ePA) wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als 2023.

Der Anteil derer, die der elektronischen Patientenakte skeptisch gegenüberstehen, ist leicht gestiegen. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) will wahr­scheinlich oder bestimmt von seiner Widerspruchs­möglich­keit Gebrauch machen.

Die elektronische Patientenakte soll ab Januar Standard im Gesundheitswesen werden. Bis Ende des Jahres sollen nach den Vorstellungen des Bundesgesundheits­minis­ters 80 Prozent der Versicherten das digitale Ver­zeichnis nutzen.

Nach Darstellung der Krankenkassen haben bislang nur wenige Versicherte widersprochen. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 1.000 Verbrauchern im August.

Insbesondere bei den Jüngeren wächst die Skepsis. Waren 2023 noch 45 Prozent der 18- bis 24-Jährigen der Meinung, dass sie der ePA-Nutzung wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen würden, so sind aktuell nur noch 37 Prozent dieser Ansicht.

Über alle Altersklassen hinweg beruht die Skepsis vor allem auf Sorgen um die Datensicherheit und dem unklaren Zusatznutzen. 58 Prozent befürchten, dass ihre Daten nicht ausreichend sicher sind. 55 Prozent haben Zweifel am Zusatznutzen.

Die meisten Verbraucher sind sich bewusst, dass Gesund­heits­­daten einen erheblichen Mehrwert in der Forschung sowie der Entwicklung von personalisierten Behandlungs­methoden haben. 83 Prozent sehen grundsätzlich einen Vorteil in der Nutzung von Gesundheitsdaten.

Konkret erhoffen sich 60 Prozent eine bessere Versorgung; 44 Prozent erwarten geringere Beiträge zur Krankenver­sicher­ung. Zugleich ist die Bereitschaft, eigene Daten beizutragen, deutlich geringer. Lediglich 47 Prozent bezeichnen sich selbst als offen oder sehr offen für das Teilen ihrer Gesundheitsdaten.

In der elektronischen Patientenakte sollen zentrale Gesundheitsdaten der rund 73 Millionen Versicherten gespeichert werden, darunter Impfungen, Befunde, Arztberichte und Medikamentenlisten. Ab Sommer 2025 sollen Laborergebnisse und weitere Daten in die E-Akte fließen.

kna

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