DKG: Akzeptanz der elektronischen Patientenakte nicht durch zu knappe Fristen gefährden

Berlin – Den deutschen Krankenhäusern müsse mehr Zeit zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) eingeräumt werden. Dies fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).
Laut einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der DKG geht nur knapp die Hälfte der Krankenhäuser (46 Prozent) davon aus, dass die Hersteller von Krankenhausinformationssystemen (KIS) die erforderlichen ePA-Module bis zum Ende des 1. Quartals 2025 liefern werden.
„Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) ist bereits den KIS-Herstellern entgegengekommen und hat sie frühestens zu Mitte Februar zur Bereitstellung der Technik verpflichtet. Der Minister muss jetzt auch für die Krankenhäuser Klarheit schaffen und die Pilotphase ausreichend verlängern“, betonte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß.
Die ePA sei sinnvoll und könne die Versorgungsqualität verbessern, so Gaß. Dafür werde aber Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten genauso wie bei Krankenhäusern benötigt. Diese Akzeptanz dürfe man nicht durch technische oder organisatorische Probleme in der Startphase beschädigen.
Zum Hintergrund: Am 15. Januar 2025 wird die „ePA für alle“ in den Modellregionen eingeführt und ab dem 15. Februar 2025 soll nach aktuellen politischen Planungen der bundesweite Start und damit auch die Nutzungsverpflichtung für alle Krankenhäuser greifen. Die Kliniken sind verpflichtet, Diagnose- und Leistungsdaten in die ePA zu übertragen.
Wie die Umfrage zeigt, hat die Mehrzahl der Krankenhäuser bereits Vorkehrungen getroffen, um die Einführung der ePA technisch umzusetzen. So haben fast alle Krankenhäuser die technische Infrastruktur für die ePA (Kartenterminals, SMC-B, Konnektor/TI-Gateway) vollständig (59 Prozent) oder teilweise (39 Prozent) implementiert.
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