Vermischtes

Suchtberatung vermehrt frequentiert

  • Dienstag, 13. Februar 2024
/picture alliance, Sina Schuldt
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Hannover – Im Umgang mit Alkohol, Drogen oder anderen Suchtproblemen haben in Niedersachsen 2022 mehr Menschen die Hilfe der Suchtberatungsstellen in Anspruch genommen als im Jahr zuvor. Landesweit waren es 47.000 Menschen und somit etwa 1.000 mehr als 2021, wie das Sozialministerium in Hannover unter Verweis auf Daten der Landesstelle für Suchtfragen (NLS) mitteilte.

Die Hälfe aller Klienten suchte aufgrund von Alkoholproblemen Unterstützung bei den Beratern. Andere Gründe, weswegen Menschen sich an eine der 75 Suchtberatungsstellen des Landes wandten, waren Ab­hän­gigkeiten von Drogen wie Cannabis oder Opioiden sowie Glücksspiel. Mit 67 Prozent wurden mehrheitlich Männer betreut, beraten und behandelt.

Die Zahl der Hilfesuchenden in den Suchtberatungsstellen ist den Angaben zufolge jedoch nur ein Bruchstück der Menschen mit Suchterkrankungen. Die weitverbreitete Stigmatisierung von Suchtkrankheiten hielte manche Betroffene davon ab, sich frühzeitig an eine der Stellen zu wenden.

„Sucht und Abhängigkeit sind nach wie vor ein großes gesellschaftliches Problem. Viele Menschen brauchen Beratung und Unterstützung. Wir würden uns wünschen, unsere Beratungskapazitäten noch weiter ausweiten zu können“, sagte Serdar Saris, Vorsitzender der NLS.

Es sei aufgrund von steigenden Kosten für Personal und Mieten eine Herausforderung, das bestehende Ange­bot aufrechtzuerhalten. Bei der Arbeit der Beratungsstellen sei auch die Suchtprävention von großer Bedeu­tung.

Der Landesstelle zufolge erreichten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Angeboten und Maßnah­men rund 57.000 Menschen an Schulen und anderen sozialen Einrichtungen.

Niedersachsens Gesundheits­minis­ter Andreas Philippi (SPD) betonte, dass Präventionsangebote wichtig seien, damit Menschen gar nicht erst abhängig würden.

dpa

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